Sie hat es wieder getan. Joni ist eine gute Jägerin. Eine Tatsache, die unsere Katze uns gern und viel vorführt. Und so bringt sie uns alle paar Monate gern als Beweisstück Tiere ins Haus. Natürlich lebend, damit da bloß keine Missverständnisse aufkommen und man als dummer Mensch denken könnte, sie hätte sie vielleicht nur tot aufgesammelt. Da mein Mann in diesem Fall dann immer unverzüglich vergisst, dass er gern eine Katze als Haustier haben wollte, und sich unverblümt aus dem Staub macht, gibt es nun noch eine zweite relativ gute Jägerin im Haus: mich.

Abendblatt-Redakteurin Katy Krause
Abendblatt-Redakteurin Katy Krause © HA | Michael Rauhe

Gut, meine Methode ist ungewöhnlich und führt zu Wiederholungstätern auf allen Seiten, aber sie ist mäuseschonend und wurde in zahlreichen Anwendungsfällen verfeinert. Zudem entspringt sie der Not, dass die Katze fast ausschließlich zur späten Abendstunde Freunde mit ins Haus bringt und man sie nur loswerden will, um endlich ins Bett zu können. So geht‘s: Katze von Maus trennen – am besten mit Milch bestechen – Maus im Flur einsperren und mit dem umfunktionierten Kerzenglas, wenn man es denn findet, fangen. Ein stabiles Papier oder eine Zeitschrift suchen und zwischen Boden und Maus schieben. Dann geht’s samt Glas wieder raus in den Garten, weit weg von der Tür – in der Hoffnung sich nie wiederzusehen.

Körperkontakt sollte dabei unbedingt vermieden werden, weil ich mich durchaus vor um ihr Leben rennenden Mäusen ängstige, die direkt auf mich zulaufen. Seit Kurzem feile ich aber an einer neuen Methode: sich schneller aus dem Staub zu machen als mein Mann.