Fri(e)da hier, Fri(e)da da. Fri(e)da überall. Mal mit „e“, mal ohne. In der Klasse der Tochter gibt es gleich zwei. Um sie auseinanderhalten zu können, spricht man in diesem Fall von Frieda A. und Frieda K.

Und nicht nur bei Mädchen scheint der Name beliebt zu sein, auch Tierhalter schwören darauf. Die junge Hündin von Kollege Matthias Schmoock – Abendblatt-Leser kennen sie aus seiner Kolumne – heißt so. Die Katze von Kollege E. heißt Frieda und der Hund eines Bekannten von Kollege M. hört auch mal mehr und mal weniger auf diesen Namen. Eine Ballung von Friedas.

Woher kommt diese Faszination für diesen Namen? Vermutlich liegt es an der norddeutschen Affinität zu allem Skandinavischen: In Dänemark ist „Frida“ laut Online-Lexikon nämlich alltäglich und sehr beliebt. Frieda ist die Kurzform zu Vollnamen mit Fried(e)- und -friede. Also lieber Frieda statt Elfriede – nachvollziehbar. Es ist ein Name von besonderer Bedeutung: Frieda kommt vom althochdeutschen Wort „fridu“ und bedeutet Frieden oder auch Kraft oder Stärke. Wollen nicht alle ein bisschen mehr Frieden in der Familie? Was ist da naheliegender als Tochter, Hund oder Katze so zu nennen.

Im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert gehörte der Name Frieda (Frida) zu den zehn am häufigsten vergebenen weiblichen Vornamen in Deutschland, war im Jahr 1891 angeblich sogar auf Platz eins der Häufigkeitsstatistik. In den 20er- und 30er-Jahren nahm seine Popularität stark ab, sodass ab Mitte der 40er-Jahre kaum noch Kinder Frieda genannt wurden. Seit der Jahrtausendwende wird der Name jedoch wieder etwas häufiger vergeben. In Top 10 diverser Statistiken findet sich derzeit aber keine Fri(e)da.

Wer jemals eine unbeliebte Großtante diesen Namens hatte, kann das verstehen.