Schlusslicht, Letzter, Kellerkind. Ja, Hamburg kann noch rote Laterne. Und zwar nicht nur beim Physikunterricht oder den Erziehern pro Krippenkind. Auch bei der Kunst im Kreisverkehr sind wir brutal schlecht. Ein „weiter so!“ kann es deshalb nicht geben. Wenn das Weltstadt-Komittee erst davon Wind bekommt, sind wir geliefert.

Deutlich wird Hamburgs nachlässiger Umgang mit der Kreiselkunst auf der Internetseite kunstimkreisverkehr.de. Während die Konkurrenz aus Berlin (Siegessäule) und Bremen („Paare“, Vahr) wenigstens mit jeweils einem Kunstkreisel punktet, nullt Hamburg als einziges Bundesland. Kein vorzeigbares Kreativwerk schmückt die heimischen Verkehrsinseln. Bis jetzt.

Nico Binde
Nico Binde © HA

Denn Rettung naht mit zwei neuen, kunstvoll verzierten Minikreiseln in Eimsbüttel. Am Heußweg und an der Methfesselstraße ist beim Straßenbau die Kunst im Kreisverkehr gleich mitgedacht worden. Zwei grüne Asphaltgemälde mit Insellage bessern nun die Bilanz der ganzen Stadt auf. Korrespondierende Lindenblätter, sagen die Planer. Nagelpilz auf Straßenbelag, sagen Anwohner. Zum Einsatz kam grüne Reibeplastik, die jetzt Kunst ist. Nimm das, Berlin!

Bundesprimus im Kreativkreiselbereich ist übrigens Baden-Württemberg mit 219 Kunstwerken auf Verkehrsinseln. Für Weltstadtniveau muss Hamburg also ganz andere Reibeplastikgeschütze auffahren. Mindestens ein Kreisverkehrskoordinator mit Kreativkompetenz im Landesbetrieb Straßen, Brücken, Gewässer und Kreisverkehre (LSBGK) ist nötig. Angefangen wird im Horner Kreisel. Danach gilt überall: Plastiken auf Verkehrsinseln! Skulpturales in die Mitte! Tuschkästen auf Kreisverkehre!