Erfahrene PC-Nutzer, im Folgenden „User“ genannt, nutzen gerne die nebelverhangenen Herbstwochenenden, um ihren PC zu warten. Womit wir schon mal beim Stichwort wären, dem Warten nämlich, diesem unendlichen Starren vor einem Flachbildschirm, auf dem sich bis auf ein winziges Rädchen nichts bewegt. Diese Form des Zeitvertreibs betreiben übrigens auch die unerfahreneren PC-Nutzer, im Folgenden „DAU“ („Dümmster anzunehmender User“) genannt. Beide Nutzertypen versuchen jedoch unverdrossen, mit jedem geplanten Upgrade ein feststehendes Naturgesetz zu überlisten. Es lautet: „Ändere niemals ein funktionierendes System!“

Noch können Sie nicht ahnen, was das Upgrade von Ihnen verlangen wird. Denn spätestens mit der Aufforderung, jetzt eine 36-stellige Lizenznummer des Programms einzugeben sowie den Benutzernamen des PC-Administrators plus das persönliche Kennwort, ist jedes Upgrade gestoppt. Jedenfalls so lange, bis Sie sich auf der Suche nach den Codewörtern durch sämtliche Mappen und Ordner gewühlt haben, wobei Sie feststellen werden, dass Sie 90 Prozent derselben nicht mehr benötigen. Im Zweifelsfall jetzt eventuell vorhandene PC-affine Kinder um Hilfe bitten, denn die kennen selbstverständlich alle Ihre Usernamen und Passwörter aus den vergangenen 20 Jahren. Und schon kann das Upgrade fortgesetzt werden, der Computer lädt. Zeit genug also, um die Wohnung durchzusaugen und die Fenster zu putzen. Und wenn Sie dann auf den „Install-Button“ gedrückt haben, können Sie direkt im Anschluss die Küchenschränke auswischen. Gegen zwei Uhr morgens, nach Abschluss der Upgrade-Installation, werden Sie dann feststellen, dass Ihr PC nicht das tut, was er soll. Macht aber nichts, denn Sie haben eine saubere Wohnung, frisch gebügelte Wäsche und endlich mal wieder ausführlich mit Ihren Kindern geschnackt.