Es ist eine Nachricht, die einem den Atem stocken lässt: Die Hamburger Verkehrsbehörde gibt bekannt, dass am übernächsten Wochenende ein Teilstück der Autobahn 7 geöffnet wird. Sie haben richtig gelesen: geöffnet! Ziel sei es, schreibt die Behörde, dass zumindest stundenweise einzelne Streifen befahrbar seien. Sogar für Autos!

Die staugeplagten Hamburger werden es kaum glauben können. Da tut die rot-grüne Koalition alles, aber auch wirklich alles, um mithilfe so vieler Baustellen wie möglich den rollenden Verkehr in der halben Hansestadt lahmzulegen, und dann das!

Der Alleingang der Behörde, die A 7 zu öffnen, könnte aber auch das Ziel haben, den Autofahrern den Irrsinn einer freien Autobahn vor Augen zu führen: Wenn die Zubringerstraßen zwecks Umbaus zur Fahrradstadt und für Maßnahmen zur Busbeschleunigung ohnehin gesperrt sind, kann auch keiner mehr auf die Autobahn fahren. Oder wie der Hamburger sagt: Deckel zu, Trasse tot.

Da kann der grüne Umweltsenator noch so lange mit Fahrverboten für giftige Diesel-Pkw drohen (und der Bürgermeister noch so oft widersprechen) – insgeheim hat Hamburg schon längst Umweltzonen geschaffen. Warum wohl wird auf den sich explosionsartig vermehrenden Straßenbaustellen im Stadtgebiet mehr gestellt als gebaut und mehr gekleckert als geklotzt? Und warum nehmen wir uns nicht ein Vorbild an den Amerikanern, die eine komplette Kreuzung – auch in Nachtarbeit – mal eben übers Wochenende grundsanieren? Während wir schon drei Tage benötigen, um mit deutscher Gründlichkeit Sperrbaken und Schilder aufzustellen ...