Die schlechte Nachricht zuerst: Die Regenwahrscheinlichkeit in Hamburg liegt heute bei rund 30 Prozent. Die noch schlechtere: Kaum einer weiß, was damit eigentlich gemeint ist.

Dass die „Tagesschau“-Nachrichten für viele Menschen in etwa so verständlich sind wie eine seltene Mundart in der Mongolei, ist ja hinlänglich bekannt. Dass aber auch die Wettervorhersagen im Grunde auf Chinesisch sein könnten, weil sie ohnehin kaum einer kapiert, ist dagegen überraschend.

Eine Telefonumfrage von Casio-Schulrechner (ja, genau der) hat jetzt ergeben, dass rund ein Drittel der Deutschen den Wetterbericht nicht versteht. Gefragt wurde, was mit einer Regenwahrscheinlichkeit von rund 30 Prozent eigentlich gemeint ist. Ergebnis: Nur 37 Prozent der Befragten wussten die Antwort. Die da wäre: Die Chance, dass es regnet, liegt etwa bei eins zu drei. Nicht bekannt ist dagegen, was genau die anderen Befragten unter den 30 Prozent verstanden haben. Dass es 30 Liter regnet? 30 Tropfen? 30 Minuten am Tag? Ein Drittel des Tages? Oder im Dreivierteltakt?

Jetzt aber noch eine gute Nachricht: Die regenerprobten Norddeutschen stellten sich bei der Umfrage offenbar deutlich weniger dämlich an als der Rest der Republik. Immerhin jeder zweite zwischen Hamburg, Kiel, und Wan­gerooge wusste die richtige Antwort. Die noch bessere Nachricht: Das mit der Regenwahrscheinlichkeit von 30 Prozent heute war grober Unfug. In Wahrheit liegt sie in Hamburg heute nur bei 13 Prozent, was ja übersetzt heißt, dass ... ach, vergessen Sie’s: Am Ende regnet es in Hamburg ja sowieso.