Die Dänen hegen bekanntermaßen viele Vorteile gegenüber den Deutschen. Sie verbinden mit uns schnöde Bierhumpen, Pickelhauben, Fußballschals und Gartenzwerge. Dieser Stereotypen können wir uns nur erwehren, indem wir selbst Vorurteile über sie verbreiten („alles nur Wikinger“). Oder dem Boykott-Aufruf von Tierschützern folgen. Die Hamburger Organisation „Vier Pfoten“ rät nämlich gemeinsam mit der Tierschutzorganisation Tasso von einem Urlaub in Dänemark mit Hund dringend ab. Und das, obwohl Dänemark von Hamburg gar nicht weit, sondern nur einen Katzensprung entfernt ist.

Grund für die Urlaubssperre ist das rigide dänische Hundegesetz, das alles andere als hundefreundlich sei, hieß es. In Dänemark sind nämlich 13 als ge­fährlich eingestufte Hunderassen wie American Bulldogs und Südrussische Ow­tscharkas verboten. Hundehalter, insbesondere Touristen, deren Tiere einer dieser verbotenen Rassen angehörten, müssten mit der polizeilichen Beschlagnahmung ihrer Vierbeiner rechnen, warnen die Hamburger Tierschützer. Und sogar mit der Tötung des Hundes. Sogenannte Dog experts (Hundesachverständige) würden über das Schicksal der in einen möglichen Beißvorfall verwickelten Hunde entscheiden.

Deutsche Hundebesitzer in Dänemark sollten den Dog experts im Falle eines zwanglosen Zusammentreffens mit Ruhe begegnen und ihnen durch den Verzehr von dänischen „Hotdogs“ die kalte Schulter zeigen. Sollte das nichts nützen, muss auf die in Deutschland inzwischen etablierte Political Correctness hingewiesen werden: Keiner, auch nicht Hunde, dürfen hier wegen ihrer Rassezugehörigkeit diskriminiert oder gar getötet werden! Das gilt auch für Hunde mit Migrationshintergrund wie die Kaukasischen Owtscharkas – oder?

Wenn diese Argumente alle nichts nützen, sei dem Hundehalter der als gefährlich eingestuften Rassen nur noch das Verlassen des beliebten Reiselands und ein Urlaub in den kaukasischen Bergen empfohlen – mit Hund.