Das Brötchen fällt garantiert mit der falschen Seite auf den Boden, der Wecker klingelt immer genau dann, wenn der Schlaf am tiefsten ist, und der letzte Tag vor dem Urlaub ist immer eine Katastrophe. Das hat jetzt eine branchenübergreifende Studie ergeben. Demnach strahlen Menschen, die sich in Gedanken schon unter Palmen, auf dem Sofa oder sonstwo fernab des Büros wähnen, unbewusste Signale aus. Etwa: Klar, das kann ich gern noch übernehmen! Heute noch einen Abendtermin? Klingt super! Und: Alle Aufgaben, die auf keinen Fall mit zwei Telefonaten zu erledigen sind, bitte noch schnell auf meinen Schreibtisch!

    Der Hintergrund ist unklar. Unter Umständen könnte es sich aber um ein systemimmanentes Problem handeln, denn der Müßiggang erlangt seine Rechtfertigung schließlich nur durch den Kontrast zur Plackerei. Und je größer dieser ist, desto mehr hat man sich das Nichtstun auch verdient. Folgerichtig wäre Urlaub praktisch überflüssig, wenn einem am letzten Arbeitstag alles ganz einfach von der Hand ginge, wenn man noch Zeit für ein Pläuschchen mit Kollegen hätte und dann ganz pünktlich den Computer herunterfährt. Was also tun? Sich unter dem Schreibtisch zu verstecken oder im Kopierraum zu verschanzen, erwies sich laut Studie als wenig wirkungsvoll. Vielleicht sollte ich das dem Kollegen mal sagen, der morgen in den Urlaub fährt. Aber wo steckt der nur?