Ja, ja: Heute ist wieder Montag und damit dieser berüchtigte Start in die Woche, der stets mühsam vonstatten geht, weil man spätestens an seinem Schreibtisch im Büro auf die Arbeit stößt, die am Freitagabend unerledigt liegengeblieben ist. Und die man übers Wochenende garantiert nicht anfassen wollte. Doch dafür gibt’s jetzt gleich einen Nachschlag, also noch mehr zu tun, und dabei sind zwei Kollegen überraschend krank geworden, und die Kaffeemaschine mit der kaputten Cappuccino-Taste wechselt auch schon wieder nicht korrekt …

Das muss nicht sein: Versuchen Sie doch mal, ein ganz anderes Montagsgefühl zu entwickeln. Das ist so einfach: Murmeln Sie ein paar Mal den Satz „Es ist überhaupt nicht schlimm, dass ich gerade vor lauter Arbeit zusammenbreche“ wie ein Mantra vor sich hin. Nach etwa zwei Minuten fügen Sie dann einen weiteren Satz hinzu: „Ich muss auch mal scheitern, um wieder aufstehen zu können.“

Glauben Sie vielleicht, die vielen Menschen, die neben Ihnen im Verkehrsstau oder in den Bussen und Bahnen stehen und hektisch zu telefonieren oder versunken in ihre Kopfhörer hineinzuhören scheinen, telefonieren oder genießen bloß ihre Musik? Nein. Sie denken, murmeln oder sprechen laut die beiden Beschwörungsformeln aus.

Dieses Erfolgsrezept zur Montagsmotivation haben wir selbstverständlich all jenen modernen Psychologen und Mental-Trainern zu verdanken, die nicht müde werden, das eigene Bekenntnis zur Schwäche zum absoluten Lebenselixier zu erheben. Ab sofort ist Scheitern also nicht mehr tabu, und wer am besten gleich mehrmals hintereinander auf die Nase fällt, liegt ganz weit vorn. Andererseits: Man muss ja nicht jeden Trend mitmachen.