Es war scheinbar nur eine kleiner Wunsch, den mir ein Nachbar auf den Weg zum Gartencenter mitgab: „Bringt mir doch bitte einen Sack Erde mit.“ Kein Problem. Dachte ich.

In der entsprechenden Abteilung standen zig ratlose Menschen herum. Etliche studierten das Kleingedruckte der Verpackungen, andere ließen sich von den eilig herumschwirrenden Verkäufern beraten. Das Problem war nicht zu wenig Auswahl, sondern genau das Gegenteil.

Halten Sie mich ruhig für ungebildet, liebe Leser. Aber ich dachte immer, Erde liegt, mal schwarz, mal braun, in Wald und Flur herum und ist entweder fest oder locker. Weit gefehlt. Erde ist auch „bio“, „vital“ und sogar „standorttolerant“. Da gibt es zum Beispiel Rasenerde, Graberde (wie traurig), Anzuchterde und Premiumerde.

Jede Menge Fragen tauchten auf. Ist „torffrei“ etwas Gutes? Wofür wird „leichte Erde“ genommen? Was bedeutet die Unterscheidung zwischen Balkonerde und Erde für Kübelpflanzen? Es gibt doch schließlich auch Kübel auf Balkonen. Gehen die Pflänzchen ein, wenn man da was verwechselt? Auch Entscheidungen standen an. Sollten es nun 20 Liter für 3,70 Euro oder 50 für 7,49 sein?

Kurz vor Geschäftsschluss fiel mein Blick auf ein erlösendes Schild: „Universalerde“. Na prima. Ein großer Sack davon – da macht man doch alles richtig.

Mein netter Nachbar hat es sich fast gar nicht anmerken lassen, aber diese Erde war natürlich völlig ungeeignet. Was macht er jetzt wohl damit? Ich schlage vor: einfach vergraben.