Neulich hatte ich Besuch von einer Freundin, die schon länger nicht mehr in Deutschland lebt. Als sie vom Brötchenholen zurückkam, hielt sie eine gut gefüllt Papiertüte in der Hand und schüttelte sich vor Lachen. „Was ist denn mit den Brötchen hier passiert?“, fragt sie. „Ist euch hier irgendwie langweilig?“ Ich verstand nicht gleich. „Ihr nennt eure Brötchen ernsthaft Eimsbuscher und Elb-Krossi?“ Darüber hatte ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. „Wie würdest du sie denn nennen?“, fragte ich zurück. „Also, mein ganzes Leben lang hießen die einfachen weißen Brötchen einfach ,normale Brötchen‘“, sagte sie.

Auf der anderen Seite: Mit „Kommen Sie herein, und probieren Sie unsere frischen normalen Brötchen“ kommt man heute nicht mehr weit. Als ich das nächste Mal beim Bäcker war, versuchte ich es trotzdem mal mit „Zwei normale Brötchen, bitte!“ Die Verkäuferin guckte irritiert und fragte: „Hanse-Semmel oder Stadt-Krosser?“