Hamburg und München spielen beide in der Bundesliga. Und beide erkennen, so weit sie bei Fernsicht über die eigenen Stadtgrenzen blicken, keinen echten Konkurrenten. So weit das Gemeinsame. Halt, stopp! Da ist noch was: Beide haben gerade zu einem Festschmaus geladen, die Hamburger zum ältesten Mahl der Welt, dem Mat­thiae-Mahl; Bayerns Ministerpräsident zum Galadinner der Staatsregierung mit Gästen der Sicherheitskonferenz. Der Kaisersaal der Münchner Residenz ist laut Horst Seehofer „die schönste Festhalle nördlich der Alpen“. Ach, hätte er nur von der schönsten Festhalle südlich Hamburgs geschwärmt, dann hätte die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) ihn nicht korrigieren müssen. „Ein Direktvergleich ergibt anderes“, schreibt der SZ-Kollege Stefan Kornelius.

Während Hamburg „in Abendkleid und Smoking“ auftritt mit „vernünftiger Geschlechterrelation“, die sicherstellt, dass nicht nur über Syrien und Russland geredet wird, haben in München „vornehmlich Männer im mittleren und fortgeschrittenen Alter“ nur Syrien und Russland als Thema. Dort sind auch die Kerzen schnell abgebrannt im „beständigen Luftzug vom Toilettenausgang“. Olaf Scholz, „der Seehofer Hamburgs“, fällt als „bemerkenswert witzig“ auf. In Bayern tobt der Saal bei Seehofers Satz „Wir sind ein treues Bundesland.“ Keine Chance hat der Süden bei Menü und Service. Der Norden kocht aufwendig, bedient alle gleichzeitig „mit einer „Armada Personal“. In München gibt es „trockenes Kalb, das zu lange im Wärmeofen war“. Dort wäre das Dessert toll gewesen, wäre es nicht gekommen, „als zwei Drittel der Gäste bereits weg waren“. Und obendrauf das Sahnetüpfelchen: „Eindeutiger Sieger ist Hamburg.“