Hamburg. Ein legendäres 356C Cabriolet: Janis Joplin parkte ihren Porsche vor dem Hotel, in dem sie starb. Er brachte jetzt eine Millionensumme.

"My friends all drive Porsches", heißt es in einer Liedzeile von Janis Joplin, die den Club der 27 mitbegründet hat, den inoffiziellen Verein der Musikerinnen und Musiker, die im Alter von 27 Jahren das Zeitliche segneten: Jimi Hendrix, Brian Jones, Jim Morrison und später Curt Kobain und Amy Winehouse. „Oh Lord, won't you buy me a Mercedes Benz?“ Das sang Janis Joplin, dabei stand sie selbst auf Porsche. Zu mehr als dem Dreifachen des Schätzwertes ist der nun bunte Porsche von Janis Joplin verkauft worden.

Das 356C Cabriolet der Sängerin aus dem Jahr 1965 brachte am Donnerstagabend in New York 1,76 Millionen Dollar (1,6 Millionen Euro), hieß es vom Auktionshaus Sotheby's. Erwartet wurden nicht mehr als 500.000 Dollar. Der bemalte Sportwagen stand die letzten 20 Jahre in der Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland in Ohio.

In einem ihrer bekanntesten Songs hatte Joplin 1970 gefleht: „Herr, kaufe mir einen Mercedes-Benz. Meine Freunde fahren alle Porsche, da muss ich mithalten.“ Tatsächlich hatte sie selbst schon zwei Jahre vorher einen hellen Porsche gekauft, für 3500 Dollar. Weil ihr dessen „Austernweiß“ zu langweilig war, ließ sie den Wagen ganz hippiemäßig bunt bemalen: Blumen, Schmetterlinge, Vögel und eine Berglandschaft.

Der Porsche von Janis Joplin bei Sotheby's
Der Porsche von Janis Joplin bei Sotheby's © Imago

„Janis ist mit dem Wagen überall hingefahren in San Francisco und runter nach Los Angeles für Aufnahmen“, hatte ihre Schwester Laura bei der Ankündigung der Auktion im September gesagt. „Wo immer sie mit dem Wagen hinfuhr, haben die Fans sie erkannt. Wenn sie zum Parkplatz zurückkam, war immer mindestens ein Brief von einem Fan unter dem Scheibenwischer.“

Der Wagen wurde mehrfach restauriert und soll in sehr gutem Zustand sein. Joplin war 1970 nach einer Überdosis tot in einem Hotelzimmer gefunden worden. Vor der Tür stand der Porsche.