Köln/Hamburg. Harter und nicht ganz fairer Patzer von Bayerns Innenminister Herrmann bei Plasberg: “Roberto Blanco war immer ein wunderbarer Neger!“

"Hart aber fair" liefert direkt nach dem Streit über die gelöschte Gender-Sendung den nächsten Aufreger: Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) patzt in der ARD-Talkshow in der ihm eigenen ungelenken Art: Der Schlagersänger Roberto Blanco sei "immer ein wunderbaren Neger“ gewesen.

Bei Frank Plasberg diskutierten die Gäste über das Thema Flüchtlinge. Als der „Focus“-Chefredakteur Ulrich Reitz Erfolgsgeschichten von Einwanderern einbrachte, sagte Herrmann: „Roberto Blanco war immer ein wunderbarer Neger, der den meisten Deutschen wunderbar gefallen hat.“ Beim FC Bayern spielten auch eine ganze Menge Fußballer mit schwarzer Hautfarbe mit, und das fänden die Fans des FC Bayern auch gut, fügte er hinzu.

"Neger" gilt in Deutschland inzwischen als Tabuwort und Herrmann dürfte mit seinen Äußerungen wieder eine heftige Diskussion darüber auslösen, wie Zugewanderte Dunkelhäutige zu bezeichnen sind.

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Im Frühstücksfernsehen ging Herrmann gleich wieder auf Sendung. Er sicherte den Hunderten aus Ungarn eingereisten Flüchtlingen zu, dass sie nicht dorthin zurückgeschickt werden. Die Neuankömmlinge würden in Bayern registriert und in die Aufnahmeeinrichtungen gebracht, sagte Herrmann im ZDF-"Morgenmagazin". Das sei "selbstverständlich". Er wisse bisher nicht, warum Ungarn plötzlich den in Budapest wartenden Migranten die freie Weiterfahrt nach Deutschland erlaubt habe.

Laut Dublin-System ist dasjenige EU-Land für die Aufnahme von Flüchtlingen und die Bearbeitung ihrer Asylanträge zuständig, in dem sie erstmals die Europäische Union betraten.

Unterdessen hat der WDR nach heftiger öffentlicher Kritik WDR die „Hart aber fair“-Sendung „Nieder mit den Ampelmännchen“ wieder in die ARD-Mediathek und auf die Homepage der Sendung aufgenommen. Der Sender hatte die Sendung mit Frank Plasberg nach Protesten von Frauenverbänden zurückgezogen. „Die heftigen Reaktionen zeigen im Rückblick, dass die Entscheidung nicht richtig war“, sagte WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn.