Long Pond/Indianapolis. Justin Wilson starb, nachdem er bei der IndyCar-Serie von einem Trümmerteil am Kopf getroffen worden war.

Rennfahrer Justin Wilson ist tot. Der Brite starb am Montag (Ortszeit) im Alter von 37 Jahren im Krankenhaus an den schweren Kopfverletzungen, die er sich tags zuvor bei einem Rennen der amerikanischen IndyCar-Serie auf dem Pocono Raceway in Long Pond im US-Bundesstaat Pennsylvania zugezogen hatte. „Dies ist ein monumental trauriger Tag für IndyCar und die gesamte Motorsport-Familie“, sagte Mark Miles, Geschäftsführer von Indycar-Besitzer Hulman & Co: "Justins Fähigkeiten am Steuer eines Autos waren ebenso groß wie seine Freundlichkeit, sein Charakter und seine Bescheidenheit. Das alles hat ihn zu einem der am meisten respektierten Fahrer gemacht."

Wilson hinterlässt seine Frau und zwei Töchter. Die Eltern des Rennfahrers, seine Frau sowie sein Bruder hatten den Tod am Montagabend (Ortszeit) in einer Stellungnahme öffentlich gemacht. „Justin war ein liebender Vater und hingebungsvoller Ehemann ebenso wie ein stark wetteifernder Rennfahrer, der bei seinen Kollegen Respekt genoss“, hieß es in dem Schreiben.

Mansell trauert via Twitter

"Schreckliche Nachrichten. Tiefstes Mitgefühl für seine ganze Familie. Ruhe in Frieden", schrieb der ehemalige Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell bei Twitter.

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„Die Motorsportwelt ist schon wieder zum Stillstand gekommen“, schrieb der britische Formel-1-Weltmeister von 2009, Jenson Button, am Dienstag bei Twitter. „Justin Wilson war ein großartiger Mensch und Rennfahrer“, schrieb Button. „Jeder bei McLaren ist zutiefst traurig, diese Nachricht über Justin Wilson erfahren zu haben“, schrieb Buttons Rennstall McLaren-Honda. „Schreckliche Nachricht heute Morgen aus den USA“, meinte das Manor-Team. Dessen Fahrer Jules Bianchi war vor rund sechs Woche an den Folgen seines Unfalls - damals noch im Wagen von Vorgänger-Team Marussia - beim Großen Preis von Japan im vorigen Oktober gestorben.

Wilson wurde per Helikopter ins Krankenhaus geflogen
Wilson wurde per Helikopter ins Krankenhaus geflogen © Witters

Wilsons demoliertes IndyCar wurde nach dem Unfall abtransportiert
Wilsons demoliertes IndyCar wurde nach dem Unfall abtransportiert © Witters

Wilsons jüngerer Bruder Stefan, ebenfalls ein Rennfahrer, reagierte bestürzt auf die Nachricht. "Ich kann nicht ansatzweise den Verlust beschreiben, den ich gerade empfinde. Er war mein Bruder, mein bester Freund, mein Vorbild und Mentor. Er war ein Champion", twitterte er.

Reaktionen auf den Tod von Wilson

Statement der Familie Wilson

"Er war ein liebevoller Vater, ein hingebungsvoller Ehemann und ein ehrgeiziger, von seinen Kollegen geschätzter Rennfahrer."

Andretti Autosport (Wilsons Rennstall)

"Justin war ein unglaublicher Rennfahrer, ein wertvolles Mitglied des Teams und ein angesehener Vertreter unseres Sports. Auch wenn er erst für eine kurze Zeit bei Andretti war, dauerte es nur eine Sekunde, um für immer Teil der Andretti-Familie zu werden. Sein Leben und seine Karriere sind eine Geschichte voller Klasse und Leidenschaft, die von niemandem übertroffen wird."

Mark Miles (Indycar-Chef)

"Das ist ein unglaublich trauriger Tag für die Indycar-Serie und die Motorsport-Familie insgesamt. Justins Fähigkeiten am Steuer eines Autos waren ebenso groß wie seine Freundlichkeit, sein Charakter und seine Bescheidenheit. Das alles hat ihn zu einem der am meisten respektierten Fahrer gemacht."

Jenson Button (Formel-1-Pilot, via Twitter)

"Die Motorsport-Welt kommt erneut zum Stillstand. Justin Wilson war ein großartiger Mensch und Rennfahrer. Meine Gedanken sind bei seiner Familie. Ich bin bereits 1989 im Kart gegen ihn gefahren und erinnere mich gerne an sein ansteckendes Lachen."

Mark Webber (ehemaliger Teamkollege bei Jaguar, via Twitter)

"In der vergangenen Nacht hat uns ein sehr guter Mann verlassen. Ein Freund. Ruhe in Frieden."

Nigel Mansell (ehemaliger Formel-1-Weltmeister, via Twitter)

"Schreckliche Nachrichten. Tiefstes Mitgefühl für seine ganze Familie. Ruhe in Frieden."

McLaren (Formel-1-Rennstall)

"McLaren ist zutiefst betrübt, unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden."

Red Bull (Formel-1-Rennstall)

"Ein tragischer Verlust. Das gesamte Team sendet sein tiefstes Mitgefühl an Justins Familie und seine Freunde."

Lotus (Formel-1-Rennstall)

"Das sind traurige Nachrichten. Unser tiefstes Mitgefühl geht an seine Familie und alle, die ihn kannten und bewunderten. Ruhe in Frieden, Justin."

Force India (Formel-1-Rennstall)

"Wir sind erschüttert von der schrecklichen Nachricht vom Tod Justin Wilsons. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden. Ruhe in Frieden."

Sage Karam (Unfall-Beteiligter, via Twitter)

"Ich finde keine angemessenen Worte, um zu beschreiben, welchen Schmerz und welches Mitgefühl ich für Justin und seine Familie empfinde."

Stefan Wilson (jüngerer Bruder von Junstin Wilson, via Twitter)

"Ich kann nicht ansatzweise den Verlust beschreiben, den ich gerade empfinde. Er war mein Bruder, mein bester Freund, mein Vorbild und Mentor. Er war ein Champion."

1/12

Unglück geschah in der 179. Runde

Wilson wurde am Sonntag in der 179. von insgesamt 200 Runden von einem Trümmerteil am Kopf getroffen. Dieses stammte von dem vor ihm fahrenden Wagen von Sage Karam, der in einer Kurve in die Streckenmauer gekracht war.

"Ich finde keine angemessenen Worte, um zu beschreiben, welchen Schmerz und welches Mitgefühl ich für Justin und seine Familie empfinde", schrieb Karam nach der Todesnachricht auf Twitter.

Wilson bei den ABC Supply 500
Wilson bei den ABC Supply 500 © Witters

Auf dem Vier-Kilometer-Kurs von Pocono erreichen die Rennwagen Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 320 Kilometern pro Stunde. Nach dem Unfall war Wilson in ein Krankenhaus nach Allentown in Pennsylvania gebracht worden. Von dort kam noch am Abend die Mitteilung, dass er sich in einem kritischen Zustand befinde und im Koma liege.

Wilson, der 2003 für Jaguar und Minardi 16 Rennen in der Formel 1 bestritt, ist der erste Pilot seit Dan Wheldon 2011, der bei einer großen US-Rennserie ums Leben gekommen ist.