Neumünster/Kiel/Hamburg. Polizei vermutet, dass die Leiche des 28-Jährigen vergraben und verbrannt wurde. Suchaktion mit Spürhunden im Bereich Neumünster.

Im Fall des seit Dezember 2014 vermissten Studenten Horst Georg Linnemann aus Neumünster verdichten sich die Hinweise auf ein Verbrechen. Das teilten die Kieler Mordkommission, die Kriminalpolizei Neumünster und die Kieler Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

N Mit sieben Spürhunden sucht die Kripo auf einem 4000 Quadratmeter großen Areal am Stadtrand von Neumünster nach der Leiche des 28-Jährigen. Die morgens um 9 Uhr gestartete Suchaktion sei bis zum Mittag ohne Erfolg geblieben, werde aber noch fortgesetzt, sagte ein Polizeisprecher. Kripo und Staatsanwaltschaft gehen von einem Gewaltverbrechen aus. Die Leiche könnte demnach im Bereich Neumünster vergraben und vor dem Bedecken mit Erdreich angezündet worden sein.

Der Student der Fachhochschule Kiel war am Nachmittag des 15. Dezember von seiner Lebensgefährtin als vermisst gemeldet worden. Sie hatte ihn zuletzt an diesem Tag gegen Mittag in ihrer Neumünsteraner Wohnung gesehen. Horst Georg Linnemann fuhr einen dunkelblauen Golf IV, amtliches Kennzeichen NMS-ZX 88. Der Wagen wurde am 20. Dezember in Hamburg aufgefunden und durch die dortige Polizei sichergestellt.

Die intensive Ermittlungsarbeit der Mordkommission der Kieler Bezirkskriminalinspektion in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei Neumünster und der Kieler Staatsanwaltschaft haben nun ein konkreteres Bild der Vorgänge im Dezember zutage gebracht. „Der Verdacht, dass Horst Georg Linnemann Opfer eines Tötungsdeliktes geworden ist, hat sich weiter erhärtet“, so die Kriminalpolizei.

Aus diesem Grund wendet sich die Kriminalpolizei erneut an die Öffentlichkeit und bittet diese um Mithilfe. Das Auto des Opfers sowie ein Leihanhänger der Firma Voss spielen vermutlich eine wichtige Rolle.

Das Auto von Horst Georg Linnemann
Das Auto von Horst Georg Linnemann © Polizeidirektion Kiel

Der Anhänger fällt ins Auge, weil er über eine grelle, postgelbe Plane verfügt. Er wurde erst am 3. Januar 2015 im Bereich Wernershagener Weg/Weberstraße in Neumünster umgestürzt aufgefunden.

Der Leihanhänger, den Horst Georg Linnemann gemietet hat
Der Leihanhänger, den Horst Georg Linnemann gemietet hat © Polizeidirektion Kiel

Gesucht werden nun Zeugen, die den Vermissten am 15. Dezember 2014 unmittelbar vor seinem Verschwinden gesehen haben oder weitere Angaben zum Sachverhalt machen können. Wer hat Beobachtungen im Zusammenhang mit dem PKW und dem Anhänger gemacht? Die Staatsanwaltschaft Kiel hat eine Belohnung in Höhe von 1500 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Auffindung der Leiche und zur Überführung des Täters oder der Täter führen.

Der Tatverdacht gegen zwei 28 und 26 Jahre alte Männer aus Neumünster und Kappeln, die dem persönlichen Umfeld des Linnemann zuzurechnen sind, besteht weiterhin.

Wer Angaben zu den Fragen der Ermittler machen kann, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 0431 / 160 3333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.