Zum Masern-Ausbruch

Ein nicht geimpftes Kleinkind stirbt an den Masern. Ob dieser so tragische wie unnötige Tod Zweifel in den Köpfen der Impfgegner sät? Es ist nicht zu erwarten. Denn die Fakten sprechen so eindeutig für das Impfen, dass nur derjenige sich der Immunisierung gegen Krankheiten verweigern kann, dessen Kopf immun gegenüber Argumenten ist. Eine Gesellschaft, in der es Mode wird, gesundes Essen ebenso zu verteufeln wie medizinischen Fortschritt, ist reif für den Impfzwang. Jedes Jahr verhindern die Impfungen gegen Pocken, Windpocken, Diptherie, Tetanus und andere Krankheiten acht Millionen Todesfälle wie den in Berlin. LANDESZEITUNG (LÜNEBURG)

In einer Gesellschaft wie der deutschen, in der zunehmend Babys und Kleinkinder in Kindergärten betreut werden, stellt sich die Frage nach einer Impfpflicht dringend. Von einem „Tabu“ sollte keine Rede mehr sein. Modell stehen könnten hier die USA mit der Regelung „No shots, no school“: Ohne ... Impfungen dürfen keine öffentlichen Schulen besucht werden, in vielen Bundesstaaten auch keine Kindergärten. FRANKFURTER ALLGEMEINE

Eine Impfpflicht ist falsch. Zum einen rührt sie am Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Die Impfung ist (zwar) in den allermeisten Fällen harmlos, erst recht im Vergleich zur Krankheit. Dennoch werden Gegner mit diesem Argument vor Gericht ziehen. Des Weiteren besteht eine Schulpflicht, unabhängig vom Impfstatus. Vor allem aber wird sich die Pflicht kaum durchsetzen lassen. TAGESSPIEGEL