Zu Obama/Einwanderer

Jeder vernünftige Mensch würde zustimmen, dass eine Reform der gegenwärtig völlig unzureichenden Einwanderungspolitik längst überfällig ist. Doch leider dürfte diese vernünftige Initiative schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Die Republikaner sind im Zorn vereint und schwören Rache. Sie könnten den Haushalt blockieren oder sogar ein Verfahren zur Amtsenthebung von Barack Obama einleiten. Schnallen Sie sich fest an. In den USA ziehen am politischen Himmel schwere Turbulenzen auf. INDEPENDENT (LONDON)

Vom Ausgang dieses Streits hängen nicht nur die restlichen zwei Amtsjahre von Obama ab, sondern auch die politische Zukunft der USA. Demokraten und Republikaner befinden sich schon im Vorwahlkampf mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen 2016. Ein geschwächter Präsident würde die Chancen seiner Partei erheblich schmälern. Falls Obama aber mit seiner Macht klug umgeht, würde er seinem Nachfolger in der demokratischen Partei helfen. LA VANGUARDIE (BARCELONA)

Obamas Verhalten ist nicht nur wahltaktisch klug, sondern auch unter humanitärem Gesichtspunkt richtig. Er verteilt keine Almosen. Er gibt den Menschen, die sich schon länger gesetzeskonform in den USA aufhalten und oft im Niedriglohn-Sektor ausgebeutet werden, ein Mindestmaß an Sicherheit. Und er sorgt dafür, dass Familien nicht auseinandergerissen werden. Damit beweist Obama, dass er ein verantwortungsvoller Präsident ist und eben keine „Lame Duck“. REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER