Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter und Ombudsmann des Hamburger Abendblatts, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der Institutionen und Unternehmen. Er kümmert sich auch um redaktionelle Anliegen von Lesern.

Nachbarschaftsstreit, Kind betroffen

Dass Nachbarn nicht immer miteinander auskommen, ist ein Reizthema, oft auch bei unseren Lesern.

Jan W., 35, aus Eidelstedt schreibt folgenden Fall: „Wir wohnen in einer Fünfzimmerwohnung einer Wohnungsgenossenschaft. Ein Problem ist, dass wir das Fenster im Kinderzimmer unserer Tochter, 4, nicht mehr öffnen mögen. Der Grund: Unsere Nachbarn, die unter uns wohnen, haben ihr Fenster entweder auf Kipp oder ganz geöffnet, und der abgestandene Tabakgeruch zieht sofort ins Kinderzimmer. Mehrere Versuche, mit den Nachbarn zu sprechen, schlugen fehl, da diese nicht zu einem Gespräch bereit sind. Sie beklagen sich dagegen über Kinderlärm. Wir sind mental am Ende und öffnen jetzt das Fenster nicht mehr, was zur Folge hat, dass unsere Tochter nun ständig bei warmer Zimmertemperatur schläft. Folge: Die Luft ist schnell schlecht und das Kind schwitzt.“

Ein Sprecher der Wohnungsbaugesellschaft prüft den Fall und sagt: „Anfängliche Probleme mit der ungenügenden Rauchdichtigkeit zwischen den zwei übereinanderliegenden Wohnungen sind von uns sehr zeitnah beseitigt worden. Dieser Mangel ist vorher nicht aufgefallen, da der vorherige Nutzer ebenfalls Raucher war. Die jetzigen Bewohner unter dem Leser rauchen sowohl in der Wohnung als auch auf der Terrasse. Es handelt sich hierbei nach unseren Feststellungen um eine normale, rechtlich nicht zu beanstandende Nutzung der privaten Wohnräume. Der Zigarettenrauch entweicht bei Öffnung von Fenster und Türen entweder nach außen oder in das gemeinsame Treppenhaus. Hierdurch kann es zu Geruchswahrnehmungen in der Wohnung der Familie W. kommen. Dieser klassische Nachbarschaftskonflikt ist für unsere Genossenschaft rechtlich nicht lösbar.“

Mittlerweile ist dieser Nachbarschaftsfall doch gelöst worden. Jan W. und seine Familie sind umgezogen. Hilfe in solchen Konfliktfällen gibt die Regionalgruppe Hamburg im Bundesverband Mediation e.V., Am Weiher 5, 21339 Lüneburg, Tel.: 04131 / 68 16 79, Infos: www.mediation-rghh.de

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.