Zum Ukraine-Konflikt

In der Ukraine-Krise versuchte sich die Nato in einer Quadratur des Kreises: Entschlossenheit gegenüber Putin demonstrieren, ohne reale Einkreisungsängste im Kreml zu befeuern, und die östlichen Mitglieder beruhigen, ohne allzu heftig mit dem Säbel zu rasseln. Mit einigen Pappkameraden und durchdachter Symbolpolitik scheint dem Bündnis die Unmöglichkeit gelungen zu sein. Allerdings ist der von einer Waffenruhe noch längst nicht beendete, verdeckte Krieg in der Ostukraine in der Lage, der Nato jederzeit einen Strich durch das Bild zu machen. Putin behält die Hand an einem schmerzenden Stachel im Fleisch der Ukraine. LANDESZEITUNG (LÜNEBURG)

Deutschland steht vor den Trümmern seiner Ostpolitik. Viel zu lange hat die Bundesregierung das Machtstreben und die Entschlossenheit Putins fahrlässig unterschätzt, selbst als viele Anzeichen dafür sprachen, dass dieser die Eskalation nicht stoppen würde. Die Annexion der Krim blieb für die russische Führungselite folgenlos. Diese Politik des Appeasements machte den Krieg um die Ostukraine erst möglich. TAGESSPIEGEL

Es sind die Bedingungen Wladimir Putins, denen sich der ukrainische Präsident nun offenbar beugen will. Beugen muss, trifft es wohl eher. Seine Mittel sind erschöpft. Die Nato hebt bedauernd die Schultern. Die Annahme des russischen Friedensplans ist mehr als ein Etappensieg für Putin. Er hat der Ukraine und dem Rest Europas vermutlich einen weiteren Teil des ukrainischen Staatsgebiets abgetrotzt. KÖLNER STADTANZEIGER