Mollath äußerte sich erstmals in dem Verfahren zu den Tatvorwürfen. Zum Prozessauftakt hatte er dies noch verweigert, weil er sich nicht in Anwesenheit des psychiatrischen Gutachters äußern wollte.

Regensburg. Gustl Mollath hat die Vorwürfe der Körperverletzung und Sachbeschädigung zurückgewiesen. „Die mir vorgeworfenen Straftaten habe ich nicht begangen“, sagte der 57-Jährige am Freitag in seinem Wiederaufnahmeverfahren vor dem Landgericht Regensburg. Zudem sei er weder geisteskrank noch gefährlich für die Allgemeinheit. Anschließend wurden in dem Prozess die Plädoyers erwartet.

Mollath äußerte sich erstmals in dem Verfahren zu den Tatvorwürfen. Zum Prozessauftakt hatte er dies noch verweigert, weil er sich nicht in Anwesenheit des psychiatrischen Gutachters äußern wollte. Der 57-Jährige, der mehr als sieben Jahre in der Psychiatrie untergebracht war, bezichtigte am Freitag seine Ex-Frau, eine Intrige gegen ihn gesponnen zu haben. Der Prozess habe das „kriminelle Motiv meiner Ex-Frau offengelegt, mich so lange wie möglich wegzuräumen.“

Seine Ex-Frau habe ihm Straftaten vorgeworfen, „um mich kostengünstig zu entfernen“, behauptete Mollath. So sei sie 2001 aus dem fahrenden Auto gesprungen. Die erlittenen Verletzungen habe sie später bei einem Arzt als Misshandlungen von ihm dargestellt.

Der 57-Jährige muss sich wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung verantworten. Er soll seine Frau körperlich misshandelt und eingesperrt haben. Wegen Schuldunfähigkeit hatte ihn das Landgericht Nürnberg-Fürth 2006 von den Vorwürfen freigesprochen, ihn aber in die Psychiatrie eingewiesen. Der Fall löste eine Debatte über die Unterbringung in psychiatrischen Kliniken aus.