Fred Noel lässt sich gut und gerne als Festival-Fachmann bezeichnen. Das neunte Mal in Folge hat der 28-Jährige nun das Hurricane in Scheeßel besucht. Komfortabel im Wohnmobil, das die Eltern ihm geliehen haben. Seine Frau Lisa und er verlobten sich sogar vor einigen Jahren auf dem Open Air.

Die Liebe zur Musik wurde vom Leben auf dem Land befeuert. „Ich komme aus Eutin, da war nicht viel los, also habe ich mit Freunden Konzerte in der Kneipe veranstaltet“, erzählt Noel. Er trägt Basecap, Brille, Bart. Ein entspannter Typ. Freundlich, wenn auch leicht müde schaut er durch den Backstage-Bereich. Denn längst hat er seine Passion zum Beruf gemacht.

Als Mitbegründer der Hamburger Plattenfirma Delikatess schickte Noel dieses Jahr die Band Findus auf eine der Hurricane-Bühnen. Und auch seine Kollegen vom Molotow traf er auf ein Bier. Ein Praktikum bei dem Musikclub auf St. Pauli zog ihn 2006 nach Hamburg. Mittlerweile arbeitet er fest als Booker für das Team, das von den Esso-Häusern ins Exil ans Nobistor gezogen ist. „Sich selbst einbringen“ ist für Noel mit das Wichtigste im Musikleben. Und beim Basketball, seiner zweiten Leidenschaft. Fachmann auf nur einem Gebiet, das wäre ja auch langweilig.