Eine 33 Jahre alte Mutter und ihre sechs und sieben Jahre alten Söhne sterben in der Dachgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses. Nahezu alle Bewohner werden verletzt, Feuerwehr rettet die meisten über Drehleitern.

Hamburg. Bei einem Brand in einem Wohnhaus im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel sind eine 33 Jahre alte Mutter sowie ihre beiden sechs und sieben Jahre alten Söhne ums Leben gekommen. 27 Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt, 15 mussten in der Klinik ambulant versorgt werden. In dem Haus lebten etwa 30 Menschen. Ein Sprecher der Feuerwehr sprach von einem der schlimmsten Brände seit Jahren.

Die meisten Bewohner konnten am Mittwoch schnell gerettet werden. Aber als sich die Feuerwehrleute bis zum Dachgeschoss vorgekämpft hatten, fanden sie nur noch die drei leblosen Körper vor, wie Feuerwehrsprecher Martin Schneider sagte. Die Frau und die Kinder versuchten wohl, durch das verrauchte Treppenhaus zu fliehen. Wiederbelebungsversuche scheiterten.

Nach ersten Erkenntnissen löste ein technischer Defekt in einem Stromkasten am Treppenaufgang den Brand aus. Das Feuer selbst war offenbar nicht so groß – schlimmer war die starke Rauchentwicklung, unter anderem durch verschmorte Kabel. Durch den Qualm wurde das ganze Gebäude bis zum Dachgeschoss in Mitleidenschaft gezogen.

Das Feuer habe enorm viel Rauch produziert, sagte Schneider. „Der heiße Rauch ist nach oben gestiegen wie in einem Kamin, und oben hat sich die Hitze gestaut.“ Es gebe dort massive Verbrennungen, obwohl da kein Feuer gewesen sei. Der Rauch habe letztlich zum Tode der 33 Jahre alten Frau und ihrer beiden Jungen geführt, sagte Schneider.

Schreiende Bewohner am Fenster

Nach Angaben der Feuerwehr begann der Einsatz kurz nach 20 Uhr. Als die ersten Einsatzkräfte in die Straße einbogen, hörten sie etwa 20 Bewohner an den Fenstern in allen Geschossen schreien. Die Einsatzkräfte hätten sofort Verstärkung angefordert und mit der Rettung begonnen, sagte Schneider. Zwölf Bewohner seien über Drehleitern gerettet worden, weitere sechs über tragbare Leitern und mehrere mit Schutzhauben über das Treppenhaus. „Wir haben uns hier von Geschoss zu Geschoss durchgekämpft“, sagte Schneider.

Die Bewohner konnten am Donnerstagmorgen zunächst noch nicht in ihre Wohnungen im fünfgeschossigen Gebäude zurückkehren. Sie wurden vorübergehend überwiegend in Hotels untergebracht. Experten des Landeskriminalamtes wollten den Brandort im Laufe des Vormittags untersuchen.