Zum kleinen CDU-Parteitag

So tickt der Kanzlerwahlverein CDU: 50 junge Abgeordnete unterzeichnen ein „Manifest der Unzufriedenen“, und der zu Zeiten eines Friedrich Merz so mächtige Wirtschaftsflügel probt die Revolution. Doch am Ende reicht es nicht mal zu einem Revolutiönchen. Ohne Gegenstimme haben die 167 Delegierten des kleinen CDU-Parteitags den schwarz-roten Koalitionspakt angenommen. Trotz Mindestlohns, trotz Rente mit 63. Hauptsache, Merkel bleibt Kanzlerin. Das alles ist nur konsequent, denn das Programm der CDU heißt Angela Merkel. Viel mehr hat sie den Wählern derzeit nicht zu bieten. MÜNCHNER MERKUR

Angela Merkel steht auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Doch schon in vier Jahren könnte Ungemach drohen. Hinter der alles dominierenden Kanzlerin klafft die große Leere, programmatisch wie personell. Ein Angela-Merkel-Fanclub ohne Merkel allerdings – das ist wie Weihnachten ohne Christbaum und Geschenke. Also ziemlich trostlos. MANNHEIMER MORGEN

Die CDU steht vor einer ihrer schwersten Aufgaben. Und das ist nicht die Große Koalition. Es ist weit schwieriger. Die CDU muss sich daran machen, die Nachfolge für Angela Merkel, ihre Parteivorsitzende, in die Wege zu leiten. Aber woher bekommt die CDU einen Merkel-Ersatz, einen quotenbringenden wohlgemerkt? Ein neuer Spitzenmann drängt sich nicht auf. Bisherige Anwärter sind affärengeschädigt (Thomas de Maizière), zurückgetreten (Norbert Röttgen) oder zu umstritten (Ursula von der Leyen). BERLINER ZEITUNG