Die Jugendlichen könnten mit dem Ausbruch des Feuers in Verbindung stehen. Hiss Reet will Lagerhalle in Bad Oldesloe nur wieder aufbauen, wenn sie besser zu schützen ist.

Bad Oldesloe. Im Zusammenhang mit dem Brand der Lagerhalle von Hiss Reet in Bad Oldesloe sucht die Polizei drei Jugendliche. Sie können nach Angaben von Holger Meier, Sprecher der Polizeidirektion Ratzeburg, möglicherweise mit dem Ausbruch des Feuers in Verbindung stehen oder als Zeugen Hinweise geben.

Alle sind nach Polizeiangaben männliche Deutsche, etwa 14 bis 16 Jahre alt, schlank. Einer von ihnen ist rund 1,65 Meter groß, hat helle kurze Haare, trug ein helles T-Shirt und eine dreiviertellange Hose. Ein Zweiter ist 1,65 bis 1,70 Meter groß und war sommerlich gekleidet. Der dritte ist etwa 1,80 Meter groß und war ebenfalls sommerlich gekleidet. Hinweise werden erbeten an die Kriminalpolizei bad Oldesloe unter der Telefonnummer 04531 /5010. Bereits 2009 hatten ein Jugendlicher und ein Kind gestanden, dort ein Lager der Firma Hiss angesteckt zu haben. Auch 1999 und 2000 hatte es auf dem Gelände Großfeuer gegeben.

Tom Hiss, Inhaber und Geschäftsführer des größten deutschen Schilfhändlers, will nach dem Brand an gleicher Stelle wieder eine Halle für das Baumaterial errichten. "Dann muss ich das Gebäude aber besser schützen können", sagte Hiss. Dazu werde er sich mit der Deutschen Bahn in Verbindung setzten, der das Gelände gehöre. Sie beanspruche einen freien Zugang zu dem Areal, auf dem sie noch eine Art Trafo-Häuschen betreibe. Hiss: "Deshalb konnte ich bislang das Gelände nicht umzäunen und mithilfe von Kameras überwachen lassen."

Das Areal liegt südlich des Oldesloer Bahnhofs zwischen Gleistrasse und Kurpark. Direkt daneben befinden sich noch zwei weitere Gebäude der Firma Hiss Reet. Sie sind mit einem Zaun und Kameraüberwachung geschützt und wurden durch den Brand nicht in Mitleidenschaft gezogen. Tom Hiss schätzt den Schaden gegenwärtig auf bis zu 160.000 Euro. "Das ist nicht existenzbedrohend." Ärger mit der Versicherung, die gegebenenfalls für den Schaden aufkommen muss, befürchtet er nicht.

"Am längsten dauerten die Nachlöscharbeiten", sagte Kai-Uwe Gatermann Ortswehrführer in Bad Oldesloe. Der 53-Jährige leitete den Einsatz beim Brand des Reetlagers. Bis zu 50 Meter schossen dort am Freitagabend kurz vor 22 Uhr die Flammen in die Höhe. "Nach einer Stunde hatten wir das Feuer unter Kontrolle", sagte Gatermann. Weitere 15 Stunden habe es aber gedauert, bis auch die Glut in den Reetballen gelöscht war. "Die brennen auch nach innen", erklärte Gatermann. Die äußerlich nicht mehr glimmenden Ballen wurden mit einem Bagger aus dem Lager gehievt und auseinander gerissen. Dann wurde die restliche Glut abgelöscht.

Aufgrund der Hitzeentwicklung hatte auch ein Eisenbahnwaggon Feuer gefangen und war vollständig ausgebrannt. Er war auf einem Gleis in unmittelbarer Nähe der Lagerhalle abgestellt worden.

Die Feuerwehr konnte verhindern, dass die Flammen auch noch auf einen Lastwagen übergriffen, der dort geparkt war.