Lagerhalle der Firma Hiss Reet in Flammen. 70 Einsatzkräfte vor Ort. Erneut Brandstiftung?

Bad Oldesloe. Was Mitarbeiter der Oldesloer Firma Hiss Reet ihren Kunden immer wieder sagen, erlebten sie nun selbst: Wenn Reet einmal in Brand gerät, lässt sich das Feuer nur schwer löschen. Es war am vergangenen Freitag, kurz nach 22 Uhr, als der Notruf bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Oldesloe einging: Feuer in einer Lagerhalle bei Hiss Reet - dem größten Schilfhändler Deutschlands. Meterhoch loderten die Flammen auf dem rund 15.000 Quadratmeter großen Firmengelände, das direkt an der Bahntrasse liegt. Bis zu 50 Meter hoch, berichtete ein Feuerwehrmann, stieg die Rauchsäule in die Sommernacht.

Weil sich das Feuer in den Zehntausenden Bündeln von Reet (Schilf) so schnell ausbreitete und zudem einen alten, ausrangierten Eisenbahnwaggon erfasste, orderte Ortswehrführer Kai-Uwe Gatermann Einsatzkräfte und technisches Gerät der Ortswehren Seefeld und Poggensee. "Insgesamt waren 70 Feuerwehrleute und zehn Polizisten bis in den frühen Sonnabend hinein im Einsatz", hieß es am Sonntag in der Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe. Und: Der Sachschaden werde auf rund 250.000 Euro geschätzt.

Um die Ausbreitung des Feuers im erntefrischen Reet zu stoppen, setzte die Oldesloer Feuerwehr Netzmittel im Löschwasser und einen Großbagger ein. Während der Bagger die brennenden Bündel aus der Halle hievte, löste das Netzmittel die Oberflächenspannung des Wassers.

Es ist nicht der erste große Brand bei Hiss Reet in Bad Oldesloe. Bereits am 9. März 2009 war ein Lager mit Zehntausenden von Ballen niedergebrannt. Ein Jugendlicher und ein Kind hatten damals die Brandstiftung gestanden. Bereits in den Jahren 1999 und 2000 hatten Großfeuer auf dem Außengelände Schäden angerichtet. Nach dem Brand vom Wochenende ermittelt die Kriminalpolizei. Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen. Hiss Reet gehört zu den ältesten Unternehmen in Stormarn. Die Firma mit Sitz Am Kurpark wurde 1833 vom Schiffer Matthias Hiss gegründet.