Nach der Kollision des Frachters „Jolly Nero“ mit einem Kontrollturm im Hafen von Genau hat sich damit die Zahl der Todesopfer auf sieben erhöht. Vier Arbeiter wurden verletzt, drei gelten noch als vermisst.

Genua. Nachdem ein Containerschiff im Hafen von Genua einen Kontrollturm gerammt hat, sind vier weitere Leichen gefunden worden. Die Zahl der Todesopfer stieg damit auf mindestens sieben, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Drei weitere Hafenmitarbeiter wurden noch vermisst und vier weitere verletzt, zwei von ihnen schwer.

Die Rettungskräfte entdeckten am Mittwoch zunächst drei Tote im Aufzug des eingestürzten Turmes. Alle Opfer arbeiteten in dem Kontrollturm, der nach dem Zusammenstoß zunächst zur Seite kippte und dann zusammenbrach.

Warum das Containerschiff „Jolly Nero“ am späten Dienstagabend um kurz nach 23.30 Uhr vom Kurs abkam und den 54 Meter hohen Turm rammte, war weiter unklar. Die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt.

Kontrolleure hatten gerade Schichtwechsel

Das Unglück hatte sich während eines Schichtwechsels der Kontrolleure ereignet. Auch deshalb war die Opferzahl ungewiss. Der Kontrollturm hatte direkt an einem Dock am Wasser gestanden. Am Morgen war davon nur noch eine schwer beschädigte Außentreppe übrig. Der Turm selbst war entweder im Wasser oder unter einem Trümmerhaufen am Dock verschwunden.

Die vier Verletzten wurden nach Angaben der Rettungsdienste in Krankenhäuser von Genua gebracht. Ihr Zustand sei kritisch, hieß es.

Bei dem Frachtschiff handelte es sich um die „Jolly Nero“ der italienischen Schifffahrtsgesellschaft Ignazio Messina & C.SpA. Das Schiff ist nach Angaben von der Webseite des Eigners 239 Meter lang und 30 Meter breit. Laut Medienberichten soll es bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Genua wegen eines Motorschadens unmanövrierbar geworden sein.

Ein Sprecher der Schifffahrtsgesellschaft, Stefano Messina, wurde von der Nachrichtenagentur ANSA mit den Worten zitiert, ein solcher Unfall sei in der Geschichte des 1921 gegründeten Unternehmens noch nicht vorgekommen. „Wir sind am Boden zerstört“, sagte er.