Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle stieg am Dienstagabend schwarzer Rauch auf – das Zeichen, dass sich die 115 Kardinäle noch nicht auf einen Nachfolger von Papst Benedikt XVI. geeinigt haben. Wahl wird am Mittwoch fortgesetzt.

Rom/Hamburg/Vatikanstadt. Die erste Abstimmung im Konklave hat wie erwartet keine Entscheidung über den neuen Papst gebracht. Am Dienstagabend quoll schwarzer Rauch aus dem Schornstein auf der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Damit signalisierten die 115 wahlberechtigten Kardinäle, dass keiner unter ihnen die nötigen zwei Drittel der Stimmen auf sich vereint hat. Die Wahl wird am Mittwoch fortgesetzt.

Seit Dienstagnachmittag suchten die Kardinäle aus aller Welt abgeschirmt von der Öffentlichkeit den Nachfolger von Benedikt XVI. Der aus Deutschland stammende Pontifex hatte als erster Papst der Neuzeit aus Altersgründen seinen Rücktritt erklärt. Am 28. Februar legte der 85-jährige Joseph Ratzinger sein Amt nieder und verließ den Vatikan. Er war im April 2005 zum Oberhaupt der mehr als eine Milliarde Katholiken weltweit gewählt worden.

Am Dienstag zogen die 115 wahlberechtigten Kardinäle im Vatikan in die Sixtinische Kapelle ein, um unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein neues Kirchenoberhaupt für mehr als eine Milliarde katholischer Christen zu bestimmen. Nachdem sich die Kardinäle am Nachmittag in der Kapelle versammelt und einen Eid zur Geheimhaltung geleistet hatten, forderte der päpstliche Zeremonienmeister Guido Marini alle nicht an der Wahl beteiligten Personen mit den lateinischen Worten „extra omnes“ auf, den Raum zu verlassen. Um 17.34 Uhr wurden die Türen verschlossen.

Am Vormittag war die Papstwahl mit einer feierlichen Messe im Petersdom eingeleitet worden. Neben den Kardinälen füllten Würdenträger, Pilger und Touristen den Dom. Kardinaldekan Angelo Sodano würdigte in seiner Predigt unter großem Applaus das „leuchtende Pontifikat“ Benedikts XVI., der im Februar als erster Papst der Neuzeit aus Altersgründen seinen Rücktritt erklärt hatte. Auf dem Petersplatz vor dem Dom hatten sich Tausende Gläubige versammelt.

Benedikt XVI. hatte am 28. Februar sein Amt niedergelegt. Der 85 Jahre alte Joseph Ratzinger zog sich auf den päpstlichen Sommersitz Castel Gandolfo zurück. Der aus Deutschland stammende Benedikt XVI. war der 265. Papst der Kirchengeschichte.

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19:42 Uhr: Die erste Abstimmung im Konklave hat noch keine Entscheidung über den neuen Papst gebracht. Am Dienstagabend quoll wie erwartet schwarzer Rauch aus dem Schornstein auf der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Damit signalisierten die 115 wahlberechtigten Kardinäle, die seit dem späten Nachmittag abgeschirmt von der Öffentlichkeit einen Nachfolger für Benedikt XVI. suchen, dass keiner unter ihnen die nötigen zwei Drittel der Stimmen auf sich vereint hat. Die Wahl wird am Mittwoch fortgesetzt.

19:18 Uhr: Trotz Regens haben sich am frühen Dienstagabend mehrere Tausend Menschen auf dem Petersplatz in Erwartung des ersten Rauchsignals aus dem Konklave versammelt. Zahlreiche TV-Teams und Fotografen halten ihre Objektive auf die Sixtinische Kapelle mit ihrem Schornstein gerichtet. Die Fassade des Petersdoms ist festlich erleuchtet.

Vatikansprecher Federico Lombardi hatte vorab betont, es liege im Ermessen der Kardinäle, ob sie direkt nach ihrem Einzug ins Konklave einen ersten Wahlgang unternehmen wollten.

18:37 Uhr: Zeitgleich mit dem Beginn des Konklaves haben Frauen für mehr Rechte in der römisch-katholischen Kirche demonstriert. Zum Zeichen ihres Protestes gegen das Männer-Monopol in Papst- und Priesteramt ließen sie am Dienstag auf dem Janiculum-Hügel oberhalb des Vatikans rosa Rauch aufsteigen. Sie spielten damit auf die Kirchentradition an, mit weißem oder schwarzem Rauch Erfolg beziehungsweise Misserfolg der Papst-Wahl anzuzeigen.

„Der gegenwärtige Club alter Jungs hat die Kirche mit Skandalen, Missbrauch, Sexismus und Unterdrückung erschüttert“, sagte Erin Saiz Hanna, eine der Wortführerinnen des Protestes. Das Kirchenvolk erwarte sehnsüchtig ein dialogbereites Oberhaupt, das offen für das Streben von Frauen nach Präsenz auf allen Ebenen der Kirche sei. Der Vatikan lehnt die Weihe von Priesterinnen mit der Begründung ab, Jesus habe sich bewusst nur mit Männern als Aposteln umgeben. Auf der Gegenseite wird argumentiert, er sei dem Zeitgeist gefolgt.

Im vorigen Jahr hatte der zurückgetretene Papst Benedikt XVI. das Nein zu Priesterinnen in der römisch-katholischen Kirche bekräftigt. Einige Teilnehmer des Konklaves haben sich allerdings für Änderungen offen gezeigt.

18:35 Uhr: Wenige Stunden vor Beginn des Konklaves hat ein wahlberechtigter Kardinal einen leichten Schwächeanfall erlitten. Wie Beobachter berichteten, musste der italienische Kurienkardinal Antonio Maria Veglio (75) am Vormittag im Petersdom während der Messe „Pro eligendo Papa“ nach Kreislaufproblemen von Helfern gestützt werden. Offenbar erholte er sich jedoch rasch wieder.

Am Nachmittag zog Veglio mit den anderen 114 Kardinälen zum Konklave in die Sixtinische Kapelle ein und leistete stehend seinen Eid. Alle Kardinäle erfreuten sich „bester Gesundheit“, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi mit. Veglio, im Februar 2012 ins Kardinalskollegium aufgenommen, war seit Februar 2009 Präsident des päpstlichen Migrantenrates;mit dem Rücktritt Benedikts XVI. verlor er wie alle anderen Leiter vatikanischer Kurienbehörden sein Amt.

17:34 Uhr: Mit der Formel „Extra omnes“ („Alle hinaus“) forderte der päpstliche Zeremonienmeister Guido Marini die nicht papstwahlberechtigten Anwesenden zum Verlassen der Sixtinischen Kapelle auf. Darunter waren auch Mitarbeiter des vatikanischen Pressesaals, die Leitung der Schweizergarde und der Gendarmerie, Beichtväter der Kardinäle und Erzbischof Georg Gänswein in seiner Eigenschaft als Präfekt des Päpstlichen Hauses. Anschließend schloss Marini die Türflügel der Sixtina.

17:17 Uhr: Vor Beginn der Papstwahl haben die 115 Kardinäle des Konklaves ihren Eid abgelegt. Sie schworen, die Wahlordnung zu beachten, die Geheimhaltung zu wahren und dem gewählten neuen Papst Gehorsam zu leisten.

Bei ihrer Ankunft in der Papstwahlkapelle verneigten sich die Kardinäle zunächst vor dem Altar an der Stirnseite der Kapelle mit dem „Jüngsten Gericht“ Michelangelos. Dann nahmen sie auf ihren zugewiesenen Plätzen entlang der Seitenwände der Kapelle Platz. Vor jedem Stuhl befinden sich das Namensschild, ein Exemplar der Papstwahlordnung sowie das liturgische Buch des Konklaves.

Nach der Ankunft verlas der Konklave-Leiter Kardinal Giovanni Battista Re die Eidesformel, wonach alle Teilnehmer die Wahlordnung beachten, die Geheimhaltung wahren und dem gewählten neuen Papst Gehorsam leisten werden. Danach traten die Kardinäle einzeln vor und sprachen mit der Hand auf der Bibel: „Et ego N. Cardinalis N. spondeo, voveo ac iuro. Sic me Deus adiuvet et haec Sancta Dei Evangelia, quae manu mea tango.“ (Und ich, N. Kardinal N., verspreche, verpflichte mich und schwöre es, so wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien, die ich mit meiner Hand berühre.)

16:39 Uhr: Mit dem Einzug der 115 Kardinäle in die Sixtinische Kapelle hat am Dienstagnachmittag im Vatikan das Konklave zur Wahl einer neuen Papstes begonnen. Von der Cappella Paolina im Apostolischen Palast aus begaben sie sich nach einem kurzen Gebet durch die angrenzende Sala Reggia in die Sistina, den vorgeschriebenen Ort der Papstwahl. Dazu sangen sie die Allerheiligen-Litanei und den Gesang „Veni creator spiritus“ (Komm heiliger Geist).

Angeführt wurde die Prozession von einem Kreuz und Kerzenträgern. Es folgten die Sänger der Cappella Sistina sowie die Beichtväter und Zeremoniare. Danach gingen die Kardinäle in der Reihenfolge der drei Klassen und der Ernennung. Am Anfang ging der zuletzt ernannte Kardinaldiakon, James Harvey (63), am Ende schritt der ältestes Kardinalbischof, Giovanni Battista Re (79), der in Vertretung des nicht wahlberechtigten Kardinaldekans Angelo Sodano das Konklave leitet.

14:35 Uhr: Der Vatikan hat seine Homepage für das Konklave umgerüstet: Auf der Seite www.vatican.va öffnet sich nach der Auswahl der Sprache ein neues Fenster mit der Webcam über dem Petersplatz. Während der Zeiten, in denen weißer oder schwarzer Rauch zu erwarten ist, soll ein Bild vom Kamin der Sixtinischen Kapelle aufgeschaltet werden. In zehn Meter Entfernung hat nach Angaben von Vatikansprecher Federico Lombardi der vatikanische Fernsehdienst CTV eine eigene Kamera installieren lassen.

13.48 Uhr: Direkter Draht von Rom zum Fünften Kontinent: Per SMS und Email will der Papstwahl-Benachrichtigungsdienst „aussiepopealarm.com“ australische Internetnutzer informieren, sobald beim Konklave im Vatikan weißer Rauch aufsteigt. Vorbild des von der Australischen Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen Webportals sei der US-amerikanische Dienst „Popealarm“, hieß es. „Das ist ein Weg, um Australier direkter an diesem historischen Augenblick in der Geschichte der katholischen Kirche teilhaben zu lassen“, sagte der Generalsekretär der Australischen Bischofskonferenz, Brian Lucas, am Dienstag. Das Konklave sei die erste Papstwahl, deren Ergebnis nicht nur durch weißen Rauch, Zeitungen und Fernsehen bekannt werde, sondern auch über soziale Medien wie Twitter. Als einziger australischer Vertreter nimmt Kardinal George Pell, Erzbischof von Sydney, am Konklave teil.

13:34 Uhr: Eleonore Schönborn (92) möchte nicht, dass ihr Sohn Papst wird. „Die ganze Familie hat Angst davor, dass Christoph zum Papst gewählt wird“, sagte die Mutter des Wiener Kardinals Christoph Schönborn (68) der „Kleinen Zeitung“. Für den Job in Rom sei ihr Sohn viel zu gütig. „Christoph wäre den Gemeinheiten im Vatikan nicht gewachsen. Ihm reichen die Intrigen in Wien“, sagte die in Schruns im Montafon lebende Seniorin. Die Leitung der Weltkirche würde Christoph Schönborn, der seit 1995 an der Spitze des Erzbistums Wien steht, überlasten, glaubt seine Mutter: „Das wär viel zu schwer für ihn. Er hat seine Diözese gut im Griff, aber die Weltkirche zu führen, ist etwas anderes, als eine Diözese zu leiten.“

Außerdem wäre das Papstamt persönlich zu belastend: „Da gibt es kein Privatleben mehr.“ Schon jetzt komme sie nur einmal im Jahr nach Wien, um ihren Sohn zu sehen, so Eleonore Schönborn. Wenn er Papst würde, „dann ist es für mich vorbei. Dann seh ich den Christoph überhaupt nicht mehr. Denn ich habe nicht mehr die Kraft, nach Rom zu fahren“, sagte die 92-Jährige der „KleinenZeitung“.

12.40 Uhr: Einer wird bald Papst, manche sind es schon lange. Zumindest heißen sie so. Laut Internetseite www.dastelefonbuch.de (www.verwandt.de) gibt es in Deutschland 367 private und 73 gewerbliche Telefonbucheinträge zum Familiennamen „Papst“. Laut Internetseite www.verwandt.de (www.verwandt.de) sind die meisten Anschlüsse im rheinischen Düren gemeldet. Allerdings gibt diese Seite den Stand von 2011 wider. Häufiger noch ist die Namensvariante „Pabst“ anzutreffen. Dazu registriert die Internetseite www.dastelefonbuch (www.dastelefonbuch).de 2.781 private und 368 gewerbliche Telefonbucheinträge. Die meisten Träger dieses Namens sind laut www.verwandt.de (www.verwandt.de) in Berlin gemeldet. Nach Darstellung des „Deutschen Namenslexikons“ leitet sich der Familienname „Papst“ oder „Pabst“ nicht aus einer Berufsbezeichnung her, sondern weist auf ein individuelles Merkmal der ersten Namensträger hin. Sie zeichneten sich offenbar durch ein sehr würdevolles oder auch autoritäres Gehabe aus und benahmen sich, „als wenn sie unfehlbar wären“.

12.16 Uhr: Der Hamburger Einhorn-Presse Verlag gibt zur Wahl des neuen katholischen Kirchenoberhauptes erstmals einen „Stammbaum der Päpste“ heraus. Er soll einen grafischen Überblick über die Historie geben, wie der Verlag heute in Hamburg angab. Zu jedem Papst sind Informationen über die besondere Prägung seines Pontifikats aufgeführt.

11.19 Uhr: Auch bei US-Basketballstar Dennis Rodman steigt die Vorfreude auf den neuen Papst. Der 51-Jährige werde noch am Dienstag nach Rom fliegen, um den neuen Pontifex zu treffen, berichtete das Promiportal „TMZ“. „Ich möchte überall auf der Welt sein, wo ich gebraucht werde“, sagte er „TMZ“. „Ich möchte eine Botschaft von Frieden und Liebe in die Welt tragen.“ Rodman hatte Ende Februar bereits Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un besucht. Zusammen mit einigen Mitgliedern der Showmannschaft Harlem Globetrotters warb der Ex-NBA-Star bei dem bizarren Treffen unter anderem für den Basketball.

11 Uhr: Kardinal Angelo Sodano mahnte in seiner Predigt in der Wahl-Messe, mit dem nächsten Papst gemeinsam an der Einheit der Kirche zu arbeiten. Zugleich würdigte er unter dem Applaus der Gottesdienstteilnehmer das „leuchtende Pontifikat“ Benedikts. Sodano unterstrich, dass der Papst einen besonderen Auftrag der Barmherzigkeit habe. „Es ist ein Auftrag, der jeden Priester und Bischof verpflichtet, doch noch mehr den Bischof von Rom, den Hirten der Weltkirche.“ Er forderte zum Gebet dafür auf, dass der zukünftige Papst den „Liebesdienst an der Kirche und der ganzen Menschheit“ wie seine Vorgänger fortführen möge. Auf dem Petersplatz vor dem Dom hatten sich Tausende Pilger versammelt.

10.52 Uhr: Unmittelbar vor Beginn des Konklaves haben fast eine halbe Million Gläubige weltweit eine Gebetspatenschaft für einen Papstwähler übernommen. Am Vormittag erreichte die Internet-Aktion „Adopt a Cardinal“(„Adoptiere einen Kardinal“) die Marke von 487.000 Teilnehmern. Die Paten erklären sich bereit, für einen nach dem Zufallsprinzip zugewiesenen Kardinal zu beten. Die Initiative war von der katholischen Bewegung „Jugend 2000“ am 22. Februar ins Leben gerufen worden. Am Dienstagnachmittag treten in Rom 115 Kardinäle zusammen, um einen Nachfolger für Benedikt XVI. zu wählen.

10.09 Uhr: Die für Kirchenfragen zuständige Justizministerin Mecklenburg-Vorpommerns, Uta-Maria Kuder (CDU), rechnet mit einem Nichteuropäer als neuem Papst. Kuder sagte, bei der Wahl des Oberhauptes der katholischen Kirche wünsche sie sich ein globales Zeichen. „Ich gehe fest davon aus, dass Benedikts Nachfolger kein Europäer sein wird.“

10 Uhr: Die Messe „Pro eligendo Romano Pontifice“ („Für die Wahl des römischen Papstes“) hat im Petersdom begonnen. Kardinaldekan Angelo Sodano (85) leitet den Gottesdienst. Er selbst wird an der Papstwahl aus Altersgründen nicht teilnehmen.

9.42 Uhr: Kardinal Peter Turkson hat per Twitter um eine gute Entscheidung der Wahlmänner gebetet: „Himmlischer Vater, leite unsere Herzen und schenke uns morgen Weisheit und Kraft“, schrieb der Ghanaer. Auch die Kardinäle Wilfrid Napier und Roger Mahony verabschiedeten sich vor dem Umzug in den Vatikan mit Kurznachrichten. Während des Konklaves selbst ist jede Kommunikation nach außen strikt verboten. Der Vatikan hat Störsender eingerichtet.

9.36 Uhr: Die Chancen des Mailänder Erzbischofs Angelo Scola im Konklave zur Wahl eines neuen Papstes sind nach Einschätzung italienischer Medien weiter gestiegen. Der ehemalige Patriarch von Venedig verfüge mittlerweile über bis zu 50 der für die Zweidrittelmehrheit erforderlichen 77 Stimmen, berichtete die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Dienstag. Neben Scola räumen italienische Vatikanbeobachter Kurienkardinal Marc Ouellet, dem New Yorker Erzbischof Timothy Dolan und dem Brasilianer Odilo Scherer die besten Chancen ein.

Debatten während der Vorbereitung des Konklaves über die Vatikanbank IOR sollen dem deutschstämmigen Erzbischof von Sao Paolo jedoch kurz vor Beginn der Papstwahl geschadet haben. Durch seine Verteidigung der bisherigen Verwaltung der Vatikanbank habe Scherer viele Stimmen verloren, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ in ihrer Online-Ausgabe.

9.25 Uhr: Der Hamburger katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke hat eine pragmatische Antwort auf die Frage geliefert, warum die Wahl eines neues Papstes im Vatikan abgeschottet von der Außenwelt erfolgt. „Eine gute Wahl ist geheim“; sagte Jaschke am Montagabend in der ARD-Talkshow „Hart aber fair“.

9.13 Uhr: Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, erwartet eine Wahlentscheidung bis Ende der Woche. Eine wichtige Aufgabe des neuen Papstes wird es aus seiner Sicht, Vertrauen für die Kurie zurückzugewinnen, sagte Glück im Deutschlandfunk. Offensichtlich habe es im Vatikan in den vergangenen Jahren „ganz erhebliche Probleme“ gegeben.

9.05 Uhr: Die 115 Papstwähler haben die ihnen zugelosten Zimmer im vatikanischen Gästehaus Santa Marta bezogen.

8.58 Uhr: Die Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Petra Bosse-Huber, wünscht sich einen „offenen, liberalen Papst“ als Nachfolger von Benedikt XVI. Sie würde es begrüßen, wenn das künftige Oberhaupt der katholischen Kirche „mit uns gemeinsam und mit den vielen anderen Christen“ versuchen würde, den Aufgaben gerecht zu werden, „die anliegen auf dieser Welt und die vor den Kirchen liegen“, sagte Bosse-Huber am Montagabend in der ARD-Talkshow „Hart aber fair“.

8.40 Uhr: Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagsausgabe), er wünsche sich einen weltoffenen Papst, der sich für die Erneuerung des Glaubens an Gott einsetze und gegen die Beliebigkeit in der Religion wende: „Das wäre eine Stütze für alle Gläubigen auf der Welt, für die Katholiken alle Male.“

8.35 Uhr: Heute beginnt die Wahl des neuen katholischen Papstes. Zum Auftakt feiern alle anwesenden Kardinäle um 10 Uhr im Petersdom eine Messe unter Leitung von Kardinaldekan Angelo Sodano. Am Nachmittag um 16.30 Uhr versammeln sich die Kardinäle zu einem Gebet in der Paulskapelle im Vatikan.