Hamburg. Der Mittwoch bleibt turbulent: GDL-Streik hat begonnen, Wetter ist stürmisch – und eine Demo gibt es auch noch. Mehr im Blog.

Der sechstägige Lokführerstreik der GDL hat begonnen. Seit Mittwoch zwei Uhr müssen Bahnfahrende mit Ausfällen und Verspätungen in Hamburg und dem Norden rechnen.

Es gilt der Notfahrplan der Deutschen Bahn. Auch der S-Bahn-Verkehr in Hamburg ist davon betroffen. Die HVV bittet Fahrgäste nach Möglichkeit auf U-Bahnen und Busse umzusteigen. Grund für die Protestaktion ist der seit November laufende Tarifstreit. Gestreikt werden soll bis Montag 18 Uhr.

Parallel dazu hält das stürmische Wetter Hamburg und den Norden auf Trab. Aktuelle Informationen finden Sie in unserem Liveblog.

Bauern protestieren erneut mit Treckern in Hamburg

Landwirte haben am Mittwoch in Hamburg erneut mit ihren Treckern gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung protestiert. Nach Angaben der Polizei fuhren rund 85 Landmaschinen, darunter auch Bagger und Lastwagen, aus dem niedersächsischen Seevetal kommend bis zur südlichen Stadtgrenze.

Unter dem Motto „Landwirte kämpfen um ihre Zukunft“ führte die Trecker-Dom bis in die Innenstadt. Dort war für den frühen Abend eine Kundgebung auf dem Gänsemarkt geplant. Laut Polizei kam es im Verlauf der Demo südlich der Elbe, in der HafenCity und in der Innenstadt zu kleineren Verkehrsbehinderungen. (dpa)

Baugerüst droht zu stürzen: Höhenretter im Einsatz

Zu einem heiklen Einsatz für die Feuerwehr ist es am Mittwoch in Oststeinbek (Kreis Stormarn) gekommen. Wegen des starken Windes drohte ein mehrere Meter hohes Baugerüst umzustürzen.

Am Hamburger Kamp in Oststeinbek sind Höhenretter der Feuerwehr im Einsatz, weil dort ein Baugerüst zu stürzen droht.
Am Hamburger Kamp in Oststeinbek sind Höhenretter der Feuerwehr im Einsatz, weil dort ein Baugerüst zu stürzen droht. © Christoph Leimig | Christoph Leimig

Die örtliche Feuerwehr rückte an, aus Hamburg kamen sogar die Höhenretter zur Hilfe. Letztendlich ging der Vorfall aber glimpflich aus. Verletzt wurde niemand. Wie ein Sprecher der zuständigen Lübecker Polizei dem Abendblatt erklärte, muss sich nun das Bauunternehmen darum kümmern, dass die betroffenen Abschnitte zurückgebaut werden.

Mehrfamilienhaus in Wandsbek: Baum stürzt um

Die Meldung droht zu fallen – Feuerwehr-Alarmierungscode Drzf – ploppte auf den Bildschirmen im Einsatzlagedienst der Hamburger Feuerwehr am Mittwoch praktisch im Minutentakt auf. Ein Baum auf dem Grundstück eines Mehrfamilienhauses am Friedrich-Ebert-Damm verlor gegen die elementaren Kräfte und stürzte dann auch tatsächlich um. Alarmierte Feuerwehrleute sicherten die Stelle zunächst, nur sind sie bei solchen Vorkommnissen auf privaten Grundstücken eben nicht zuständig. Sie übergaben den Einsatzort an eine Gartenbaufirma. Von Mittwoch, 3 Uhr morgens bis 17 Uhr, verzeichnete die Feuerwehr rund 110 sogenannte "wetterbedingte Einsätze". Hört sich nach sehr anstrengenden Stunden an, aber die Feuerwehr kennt noch viel dramatischere Lagen. Ein Sprecher ganz cool: "Bis jetzt nichts Wildes."

Am Friedrich-Ebert-Damm stürzte wegen des Sturms auf einem Privatgrundstück ein Baum um.
Am Friedrich-Ebert-Damm stürzte wegen des Sturms auf einem Privatgrundstück ein Baum um. © Michael Arning | Michael Arning

Fischmarkt überschwemmt – schon am Freitag wird es wieder stürmisch

Es ist wieder etwas Wasser auf den Hamburger Fischmarkt und den Parkplatz an der Fischauktionshalle geschwappt. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hatte hier im Voraus einen Pegelstand von etwa 1,50 Metern über dem Mittleren Hochwasser vorhergesagt.

Ebenso könne das Wasser an der Nordseeküste laut BSH Pegelstände von 1 bis 1,50 Meter über Normalnull erreichen. Zudem könne das Frühhochwasser an der Nordsee am Donnerstag zwischen 1,50 und 2 Metern liegen. Ab dem Erreichen des kritischen Pegelstandes von 1,50 Metern wird von einer Sturmflut gesprochen.

Am Donnerstag erwarte der Deutsche Wetterdienst eine deutliche Abnahme des Windes und für den Januar recht milde Temperaturen zwischen sechs und neun Grad. Doch schon für den Freitag seien weitere Regenschauer und ein stürmischer Südwestwind angekündigt worden.

Bauernproteste und Stau: Verkehr in Hamburg beeinträchtigt

Zusätzlich zum Bahnstreik sind für Mittwochnachmittag erneute Bauernproteste angekündigt. Rund hundert Trecker werden in der Hamburger Innenstadt erwartet, wie das Abendblatt berichtete. Die Polizei rechnet durch die Demonstration mit Verkehrseinschränkungen.

Schon am Morgen sorgte allerdings der GDL-Streik in und um Hamburg für Stau. Informationen der Verkehrsleitzentrale zufolge war es besonders voll auf der A7 in Richtung Süden zwischen Hamburg-Volkspark und Waltershof. Hier staute es sich auf acht Kilometern. Hinzu kam eine zeitweise Sperrung in Richtung Hannover, ein liegengebliebener Lastwagen blockierte eine Spur.

Auch in Richtung Norden, zwischen Seevetal-Fleestedt und Hamburg-Hausbruch, stockte der Verkehr. Auf der A1 standen die Fahrzeuge ab dem Dreieck Hamburg-Südost bis Billstedt. Ähnlich sah es auf der B73 und dem Ehestorfer Heuweg aus. Ein Wasserrohrbruch auf dem Nincoper Deich beeinträchtigte zudem den Verkehr zwischen der A26-West und Finkenwerder.

Abendblatt informiert über Bahnstreik: Diese Linien sind betroffen

S-Bahnen, Regionalzüge und Schienenersatzverkehr. Das Hamburger Abendblatt zeigt in einer detaillierten Übersicht, welche Linien betroffen sind und wo in Hamburg und im Norden mit Einschränkungen zu rechnen ist. Die Auswirkungen des GDL-Streiks finden Sie hier.

Sturm in Hamburg: U-Bahnen müssen langsamer fahren

Nicht nur der GDL-Streik sorgt für Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. Auch Sturm "Iris" macht sich bemerkbar. Am Mittwochmorgen meldet die Hochbahn auf X (ehemals Twitter): "Wegen des Sturms fahren die Züge auf den oberirdischen Abschnitten von U1, U2 und U3 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h. Es kann zu Verzögerungen kommen."

Nicht nur der Bahnstreik sorgt für Ausfälle in Hamburg. Auch das Wetter macht sich bemerkbar. (Archivfoto)
Nicht nur der Bahnstreik sorgt für Ausfälle in Hamburg. Auch das Wetter macht sich bemerkbar. (Archivfoto) © picture alliance / Maximilian Koch

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Mittwochmorgen für die nordfriesische Küste und das Elbgebiet eine Sturmflutwarnung ausgesprochen. Im Gebiet um das Wehr Geesthacht ist mit deutlich erhöhten Wasserständen zu rechnen. Die Warnung soll voraussichtlich bis 16 Uhr aufrechterhalten werden.

Umgestürzter Baum: U1 in Hamburg fällt zeitweilig aus

Am frühen Mittwochmorgen wurden die Fahrgäste der U1 per Durchsage darüber informiert, dass der Zugverkehr zwischen Volksdorf und Großhansdorf wegen eines umgestürzten Baumes vorerst eingestellt wird. Die Bahn konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr anschließend über und durch den Baum. Für die Strecke wurde ein Busersatzverkehr eingerichtet. Kurz nach neun konnte der Verkehr wieder aufgenommen werden und die Hochbahn vermeldete: "Die U1 fährt wieder auf der kompletten Strecke."

Im Rahmen des Notfahrplans fahren außerdem die S1 zwischen Wedel und Blankenese, sowie die S2 zwischen Altona und Aumühle alle 20 Minuten. Nur einmal pro Stunde hingegen verkehrt die S5 zwischen Neugraben und Stade.

Bahnstreik in Hamburg: Auch Flughafenbetrieb betroffen

Der Bahnausfall hat nicht nur für Pendler, sondern auch für Flugreisende starke Konsequenzen. Die S1 zwischen Ohlsdorf und dem Flughafen fährt im 20-Minuten-Takt.

Der Bahnstreik in Hamburg betrifft auch den Flughafen. Passagiere reisen bereits einige Stunden früher an und sorgen damit für volle Terminals. (Archivfoto)
Der Bahnstreik in Hamburg betrifft auch den Flughafen. Passagiere reisen bereits einige Stunden früher an und sorgen damit für volle Terminals. (Archivfoto) © picture alliance/dpa | Bodo Marks

Aus Sorge davor den Flieger zu verpassen, kämen viele Passagiere bereits mehrere Stunden früher zum Flughafen, wie Christian Kunsch, Geschäftsführer des Hamburger Airports, gegenüber der Deutschen Presseagentur sagte.

Die Folge: Überfüllte Terminals und lange Schlangen beim Check-In. (mit dpa)