Zum Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine ist klarer denn je, was die Aufgabe des Westens in diesem Konflikt ist.

Kriege sind immer auch Kriege um Worte und Bilder. Auch deshalb kam dem 1. Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine eine besondere Bedeutung zu. Dabei war der Westen, was die Kunst der Inszenierung betrifft, dem Moskauer Propaganda-Apparat deutlich überlegen. Verlassen und verloren wirkte Kremlchef Wladimir Putin bei seiner Rede zur Lage der Nation auf der Bühne des Veranstaltungszentrums in der Nähe des Kremls.

Putin lebt in einer Pseudorealität. US-Präsident Joe Biden ging dagegen mit seinem Überraschungsbesuch in Kiew und bei seiner Rede vor dem Königsschloss in Warschau in die Offensive. Freiheit und Demokratie oder Krieg und Despotie: Gegensätzlicher hätten die Botschaften beider Auftritte nicht sein können.