Meinung
Menschlich gesehen

Der Maler

Der Hamburger Maler Daniel Richter.

Der Hamburger Maler Daniel Richter.

Foto: Jens Kalaene / dpa

Daniel Richter wollte in Hamburg nicht zum „Udo Lindenberg der Malerei“ werden und zog nach Berlin. Bald ist er im Kino zu sehen.

Gut und viel reden konnte er wohl schon immer. Dass aus Daniel Richter – vor 60 Jahren in Eutin geboren, jahrelang in der sehr linken Hamburger Szene herumgetrudelt, bis er fand, was er wollte – tatsächlich ein global bekannter Maler wurde, dessen Arbeiten zu stolzen Preisen in
NewYork, London, Paris gehandelt werden? Das darf als Schicksalswink verstanden werden: Kann ja mal klappen, das mit dem Leben und der Kunst. Zum Malen braucht er viele Farben, Ruhe und Musik und die Gesellschaft seiner nicht immer handzahmen Papageien.

Kulturpolitik war in Hamburg ein dankbares Aufregerthema für ihn: Als das Gängeviertel 2009 von Künstlern durch Besetzung vor dem Plattgemachtwerden gerettet werden sollte, war er Schirmherr dieses Protests gegen Behörden-Dummheiten. 2010 legte er sich ein letztes Mal mit der damaligen Senatorin an („Die Kulturpolitik hier ist ein Desaster“), packte seine Pinsel und zog nach Berlin. Auch weil er an der Elbe nicht zum „Udo Lindenberg der Malerei“ werden wollte. Hat geklappt. Er war, blieb und ist der one and only Daniel Richter.

( jomi )

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