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Hamburg muss in innovative Technologien Investieren

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Oliver Schade leitet das Wirtschaftsressort beim Abendblatt.

Oliver Schade leitet das Wirtschaftsressort beim Abendblatt.

Foto: Andreas Laible / HA

Genauso notwendig sollte es aber sein, die bestehende Infrastruktur, darunter Schulen und Straßen, nicht zu vergessen.

Es ist gute Tradition, dass der Präses der Handelskammer zum Jahresende seine Vorstellungen einer zukunftsweisenden Wirtschaftspolitik in Deutschland und Hamburg darlegt und so Denkanstöße für die Politik gibt. Das ist Norbert Aust 2022 gelungen.

Als Vertreter der Wirtschaft hat er zu Recht und mit Nachdruck auf die Probleme für die Industrie infolge der deutlich gestiegenen Energiepreise hingewiesen und eine „ideologiefreie Diskussion“ über die „Ausweitung des Energieangebots“ angemahnt. Dabei vermied er es aber, längere Laufzeiten für Atom- und moderne Kohlekraftwerke zu fordern, weiß er doch, dass dies in der vielfältigen Hamburger Wirtschaft umstritten ist.

In neue Technologien zu investieren, ist der richtige Weg für Hamburg

Konkreter wurde Aust dagegen, als er eine Milliarde Euro von der Stadt für Zukunftstechnologien forderte. Geld, das er aus den Dividenden der städtischen Hapag-Lloyd-Beteiligung abzweigen möchte. Sogar von „Sonderinnovationszonen“ sprach der Präses.

Neue Technologien wie Grünen Wasserstoff und künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt einer aktiven lokalen Wirtschaftspolitik zu stellen, das ist der richtige Weg. Und dass man dafür staatliche Unterstützung benötigt mit Blick auf die internationale Konkurrenz, auch daran kann es keinen Zweifel geben.

Geld muss auch in die bestehende Infrastruktur fließen

Allerdings darf Aust nicht vergessen, dass die Stadt wegen der aktuellen Krisen schon viele teure „Baustellen“ hat. So fließt viel Geld an Bedürftige in Wirtschaft und Gesellschaft. Hinzu kommen kostspielige Dauerprobleme wie sanierungsbedürftige und fehlende Schulen oder löchrige Straßen.

Dennoch ist richtig: Hamburg darf sich in den nächsten Jahren nicht nur auf seine alten Stärken als Hafenstadt verlassen. Eine gezielte Förderung von Zukunftstechnologien muss weit oben auf der Agenda des Senats stehen.

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