Hamburg. Heute Nacht ist es wieder so weit. Sankt Nikolaus schaut vorbei. Sind die Schuhe schon geputzt und stehen vor der Tür? Und steckt gar ein Wunschzettel drin? So war das früher, liebe Kinder.
Man schrieb seine Wünsche auf, ordentlich bitte und gut zu lesen – und der Nikolaus nahm sie dann mit und übergab sie seinem Freund, dem Weihnachtsmann. Oder dem Christkind. Je nach Region. Nicht ohne dafür ein paar Süßigkeiten und vielleicht auch Nüsse und Mandarinen in den Schuhen zurückgelassen zu haben.
Das Schöne war: Das hat tatsächlich funktioniert. Die meisten Wünsche fanden den Weg zum ollen Santa. Und obwohl die Kleinen durchaus optimistisch sein konnten, so ganz sicher waren sie sich dann eben doch nie. 18 Tage Anspannung folgten, umso größer war dann die Freude bei der Bescherung.
Vielleicht sollten wir wirklich alle „Weltfrieden“ auf den Wunschzettel schreiben
Dass Nikolaus der symbolische Nachfahre des Heiligen von Myra ist, der im vierten Jahrhundert in Kleinasien zahlreiche Wunder gewirkt hat – für viele egal. Dass seine Figur längst von einer amerikanischen Braune-Brause-Firma als dicklicher Onkel mit weißem Bart und rotem Mantel popularisiert wurde – geschenkt. Die Idee von seinem Haus am Nordpol und lauter Elfen, die dort assistieren, ist doch schön. Schwierig wird es erst, wenn die Kleinen bei der Bescherung feststellen, dass der Weihnachtsmann die Sneakers von Onkel Lukas trägt ...
Und trotzdem: Das Besondere dieser Tage liegt eben auch an dem Glauben daran, dass wirklich Unglaubliches geschehen kann, dass Wünsche wahr werden. Wie Harmonie in der Familie oder gar die Geburt eines Gottessohnes. Vielleicht sollten wir wirklich alle „Weltfrieden“ auf den Wunschzettel schreiben.
Wenn nicht jetzt, wann dann?
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