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Kommentar

Strafen für Raser müssen richtig wehtun

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Geneviève Wood ist Redakteurin im Lokalressort vom Hamburger Abendblatt.

Geneviève Wood ist Redakteurin im Lokalressort vom Hamburger Abendblatt.

Foto: Roland Magunia/Hamburger Abendblatt

Raser sollten sich nicht durch Bußgelder frei kaufen können, sondern sie sollten mit mehr Punkten in Flensburg ausgebremst werden.

Die gute Nachricht: Hamburgs Autofahrer rasen nicht mehr so stark we noch vor fünf Jahren. Die schlechte Nachricht: Sie fahren deshalb nicht zu schnell, weil es die Verkehrsdichte in der Stadt nicht zulässt. Wenn sie könnten, so die Experten von der Unfallforschung der Versicherer, würden sie durchaus zu schnell fahren.

Ganz schön traurig ist das und erschreckend zugleich, wenn in einer 30er-Zone morgens um kurz vor sieben Uhr eine Spitzengeschwindigkeit von 76 Kilometer pro Stunde gemessen wird. Gut, dass die Stadt Hamburg mehr Blitzgeräte aufgestellt hat als jede andere Millionenstadt in Deutschland. Aber das allein reicht nicht. Es reicht vor allem nicht, um die notorischen Verkehrssünder zu erreichen.

Mehr Überwachung ist nicht die Lösung

Denn die meisten Fahrer bleiben unterhalb von 21 km/h Überschreitung, um Punkte in Flensburg zu vermeiden. Noch mehr Überwachung ist also nicht die Lösung. Zumal es sozial ungerecht ist: Diejenigen, die es sich finanziell leisten können, rasen einfach weiter. Wesentlich schmerzhafter und damit effektiver sind Punkte in der Verkehrssünderkartei in Flensburg. Der Katalog muss daher dringend verschärft und Fahrverbote viel eher ausgesprochen werden als bisher. Es muss richtig wehtun. Übertrieben? Keinesfalls. Jeder hat es doch selbst in der Hand.

Gehirn einschalten und Fuß vom Gas

Das gilt übrigens nicht nur fürs Rasen, sondern auch für die Handynutzung während des Fahrens. Denn: Wer sich seiner Verantwortung als Autofahrer nicht bewusst ist, sollte am besten gar kein Fahrzeug führen dürfen. Spätestens, wenn dadurch ein Mensch verletzt oder sogar getötet wird, wird das auf furchtbare Weise wohl auch dem letzten klar. Also: Gehirn einschalten, Fuß vom Gas ist grundsätzlich die richtige Entscheidung..

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