Hamburg. Selten konnte das Land ein Erfolgserlebnis so gut gebrauchen wie 2022 – ich hoffe auf ein Wintermärchen.

Deutschland muss ein schreckliches Land sein. Wer in sozialen Foren unterwegs ist oder sich auf schlecht gelaunten Nachrichtenseiten tummelt, wird den Eindruck nicht los, dass der Untergang unmittelbar bevorsteht. Dort schafft sich Deutschland schon seit 2010 ab, den Absturz eines Superstars beklagen wir seit 2004. In vielen bildungsbürgerlichen Haushalten geben die Sarrazins und Steingarts den Sound vor. Bei Oswald Spengler geht das Abendland sogar schon seit 104 Jahren unter.

Die Apokalypse ist unsterblich. Und die Konservativen glauben fest daran. Dieser Tage hadern sie wieder mit der Politik, der drohenden Depression und beklagen den Kantersieg im Kulturkampf durch die Linke. Statt dagegen zu halten, gehen sie Golf spielen, fliegen zum Shoppen nach New York oder sinnieren gleich über das Auswandern.