Meinung
Kommentar

Senat legt Pläne für Hamburger Hafen vor

Martin Kopp
Martin Kopp ist Wirtschaftsredakteur und Hafenexperte des Hamburger Abendblatts.

Martin Kopp ist Wirtschaftsredakteur und Hafenexperte des Hamburger Abendblatts.

Foto: Reto Klar

Endlich ist Schluss mit der Kakofonie: Hafenentwicklungsplan soll neue Impulse setzen. Die Wirtschaft weiß jetzt, woran sie ist.

Endlich ist Schluss mit der Kakofonie im Hamburger Hafen. Endlich kann man konkret diskutieren. Jahrelang wurde in der Wirtschaft über die strategischen Ziele des Senats in der Hafenpolitik gerätselt. Jetzt hat er einen Plan entwickelt, an dem sich die Vorstellungen der Regierung ablesen lassen. Es ist Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) zu verdanken, dass er als erster Regierungsverantwortlicher den alten Hafenentwicklungsplan als überholt abgestempelt hat – obgleich er noch bis 2025 gelten sollte – und die Arbeit an einem neuen Leitfaden in Auftrag gab.

Der alte Plan ging noch von zweistelligen Zuwachsraten im jährlichen Containerumschlag aus und liebäugelte mit dem Ziel, dass Hamburg Rotterdam einholen könnte. Die Realität sieht inzwischen anders aus. Hamburgs Hafenumschlagsgeschäft ist von dem Rotterdams so weit entfernt wie die Erde vom Mond.

Hafenentwicklungsplan soll neue Impulse setzen

Neue Impulse müssen her, und die soll der künftige Hafenentwicklungsplan setzen. Er ist zugegeben etwas dünn und bleibt in einzelnen Punkten oberflächlich. Aber das ist seinem langen Zeithorizont bis 2040 geschuldet. Da bleiben manche Projekte noch unkonkret. Dafür hat das neue Programm dem alten eben die nötige Flexibilität voraus, sich auf ändernde äußere Gegebenheiten besser einstellen zu können.

Entscheidender Punkt bleibt aber, dass es jetzt eine Gesprächsgrundlage für alle Beteiligten im Hafen gibt. Man kann die Ideen des Senats loben oder sie zum Teufel wünschen. Man kann sich auch sinnvolle Alternativen überlegen. Aber endlich gibt es einen einheitlichen Diskussionsrahmen. An dem hat es im Hafen zuletzt gemangelt.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Meinung