Hamburg. Der Wirtschaftsminister wird Scholz’ Herausforderer: Bei der nächsten Wahl läuft es auf ein Duell hinaus.

Es gibt das ungeschriebene Gesetz, dass man seinen Chef nicht lobt, schon gar nicht öffentlich und erst recht nicht, wenn er Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland ist. Robert Habeck hat all das getan, als er nach der Klausur der Bundesregierung in Meseberg die Ruhe und Umsicht pries, die von Olaf Scholz ausgehe, und sagte, wie froh er sei, dass gerade dieser Kanzler Deutschland durch die schweren Zeiten führt.

Das musste sein, obwohl man das wie gesagt nicht macht, und obwohl Habeck in den vergangenen Wochen als Gegenmodell seines Chefs zum beliebtesten Politiker Deutschlands geworden ist, und wieder davon träumen darf, nach der nächsten Wahl Kanzler zu werden. Doch noch braucht der eine den anderen, noch funktioniert Habeck nicht ohne Scholz, und Scholz nicht ohne Habeck. Und keiner von beiden kann ein Interesse daran haben, dass die Ampel-Regierung an den gewaltigen Herausforderungen scheitert.