Hamburg. Der Verzicht auf russische Energie scheint verkraftbar, doch bis jetzt scheut sich die Europäische Union vor diesem Schritt.

Mit jedem Kriegstag wächst der außenpolitische Druck auf die Bundesregierung, der Ukraine wirksamer zu helfen: nicht nur mit schweren Waffen, sondern auch durch raschen Verzicht auf Import russischer Energie. An der hängt immerhin etwa ein Drittel der deutschen Energieversorgung.

Präsident Wladimir Putin finanziert seinen Angriff auf das Nachbarland mit dem Verkauf von Kohle, Öl und Gas. Allein aus der EU fließt angeblich eine Milliarde Euro täglich. Je schneller der Geldstrom versiegt, desto schneller wird Putins Kriegsmaschinerie zumindest gestört. Ohne die Einnahmen kann Putin seine Bürger schlechter abschirmen vor den Folgen der Sanktionen: hohe Inflation, Mangelwirtschaft, Verlust von Arbeitsplätzen. Das dürfte die Propaganda und den Rückhalt schwächen. Offen hat Russlands Zentralbankchefin jetzt vor schweren wirtschaftlichen Schäden gewarnt.