Hamburg. Frank-Walter Steinmeier hält eine mutige Rede - aber kaum einer hört ihm zu: Vor uns liegen harte Zeiten

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Sonntag eine Rede gehalten, die im Lande leider etwas unterging. Beim Friedenskonzert der Berliner Philharmoniker stimmte er die Deutschen auf schwere Zeiten ein und mahnte, die Bereitschaft zu Einschränkungen werde noch lange gefordert sein. „Viele Härten liegen erst noch vor uns.“ Da diese Rede nicht so verfing, hat Minister Klartext die Botschaft nun noch einmal wiederholt: „Wir sind quasi Kriegspartei, als Wirtschaftskriegspartei. Und wir zahlen auch einen Preis“, sagte Robert Habeck im ZDF. „Das muss man so klar sagen: Wir werden dadurch ärmer werden. Die Gesellschaft wird es tragen müssen.“

Offenbar glauben manche immer noch, wir drosseln die Heizung etwas runter – und das Leben geht wie gewohnt weiter. Schön wär’s. Unser ganzes deutsches Modell steht plötzlich auf dem Prüfstand: Wir haben uns bei der Verteidigung auf die USA verlassen, bei den Rohstoffen auf Russland, beim Export auf China. Jetzt stehen wir ziemlich verlassen da. Die Friedensdividende ist aufgezehrt – und kaum ein Land dürfte es so hart treffen wie die Bundesrepublik.