Hamburg. Die Bundeswehr benötigt nicht nur die beste Ausrüstung – sondern auch Anerkennung und Respekt.

Pax optima rerum – „Der Frieden ist das höchste Gut.“ So steht es im Friedenssaal des Münsteraner Rathauses. 1648 wurde hier nach 30 Jahren Krieg der Westfälische Frieden geschlossen. Das Problem ist nur: Frieden ist kein natürlicher Zustand. Er muss immer wieder neu gestiftet – und er muss verteidigt werden. Wie heißt es bei Schiller: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Die Menschen in der Ukraine erfahren dies derzeit bitter am eigenen Leib.

Der russische Überfall auf das Land hat hierzulande vielen die Augen geöffnet. Mit dem von Kanzler Olaf Scholz angekündigten 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen soll die fast kaputtgesparte Bundeswehr wieder voll einsatzfähig gemacht werden. Doch mit viel Geld allein ist es nicht getan. Und mit plötzlicher Rüstungseuphorie erst recht nicht. Die Versäumnisse gehen tiefer.