Hamburg. Einige Beispiele aus der Korrespondenz mit der Leserschaft. „Wertschätze“ ich solche Post oder „schätze ich sie wert“?

Es ist immer schön für einen Autor zu erfahren, dass seine Kolumne gelesen wird und auf Interesse sowie überwiegend auf Zustimmung stößt, was sich unter anderem aus der Art und der Menge der Zuschriften ablesen lässt. Ich bekomme gern Post, muss jedoch zum wiederholten Male die Bitte aussprechen, sich möglichst auf Fragen, Ergänzungen und Korrekturen zu meinen aktuellen Texten zu beschränken. Ich bin keine Sprachauskunft und habe als Achtzigjähriger fern der Redaktion nicht den geringsten Ehrgeiz, dass der Name „Schmachthagen“ zum Synonym für „Duden“ wird.

Es ehrt mich zwar, dass ich zum Schlichter sprachlicher Streitfragen im Familienkreis oder am Stammtisch aufgerufen werde, doch gegen die Flut der einfachen Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Grammatikfragen, die sich durch einen kurzen Blick ins Wörterbuch klären ließen, komme ich nicht mehr an. Zwar geht es schneller, kurz die Schreibweise von „Rhythmus“ oder „Hämorrhoiden“ zu erklären und zu bestätigen, dass man „Zeitläufte“ wirklich mit „t“ schreibt, als umständlich zu antworten, warum ich nicht antworten möchte. Ich scheue mich auch, auf den Duden oder die telefonische Duden-Sprachberatung zu verweisen, denn die kostet vom Handy aus knapp drei Euro – pro Minute, die von der Flatrate nicht gedeckt ist!