Hamburg. Klimaschutz wurde jahrelang vernachlässigt – nun wird er ideologisiert. Das sind schlechte Nachrichten für den Planeten.

Wie sähe die Welt heute aus, wenn Al Gore die US-Präsidentschaftswahl 2000 gewonnen hätte? Beim Klimaschutz, so dürfen wir annehmen, wären wir heute deutlich weiter, als wir es sind. Denn der Demokrat hatte früher und leidenschaftlicher die Gefahr des Klimawandels erkannt – 2006 gelang es ihm, mit dem Film „Eine unbequeme Wahrheit“ das Thema sogar zum Kinoerfolg zu machen.

Schon damals aber war der menschengemachte Eingriff ins Weltklima längst bekannt. Seit 50 Jahren warnen Wissenschaftler, schon beim Rio-Gipfel 1992 wurde eine Klimarahmenkonvention ausgearbeitet, und vor fast 25 Jahren verpflichteten sich die Industriestaaten im Kyoto-Protokoll erstmals zu einer verbindlichen Reduzierung der Treibhausgase: Im Vergleich zum Basisjahr 1990 sollte der Ausstoß von CO2 um durchschnittlich 5,2 Prozent sinken.