Hamburg. „Hauptsache, der Marathon konnte stattfinden“, sagte Sportsenator Andy Grote (SPD) am Sonntag nach der Siegerehrung und sprach damit nicht nur den Veranstaltern, sondern auch vielen Läuferinnen, Läufern und Sportfans aus dem Herzen. Dass Hamburg die 35. Auflage des Großsportevents nicht erneut abgesagt hat, ist ein richtiger und wichtiger Schritt in Richtung Normalität und sendet ein Signal: Marathon ist wieder möglich trotz Corona-Pandemie.
Vor etwa sechs Wochen, als die Inzidenzen wieder stiegen, stand der Termin noch auf der Kippe. Großstädte wie Köln und Frankfurt sagten ihre Rennen über die 42,195 Kilometer ab. Hamburg wählte einen mutigeren Weg, passte sein Hygienekonzept an, setzte auf 1G und ein kleines Teilnehmerfeld.
Stimmung beim Marathon in Hamburg
Auch dem Senat und den Sponsoren, die sich bereiterklärten für je etwa ein Drittel der Kosten aufzukommen, ist es zu verdanken, dass die 4219 Marathonis, Staffelläuferinnen und -läufer und Halbmarathonis nach etwa eineinhalb Jahren warten an den Start gehen konnten.
Natürlich fielen am Sonntag keine Rekorde, auf den Start- und Ergebnislisten suchte man vergeblich nach bekannten Namen aus Deutschland und dem Ausland, und zwischen den Läuferinnen und Läufern, die das Ziel an der Glacischaussee erreichten, klafften große Lücken. Stimmung kam trotzdem auf.
Viele freiwillige Helfer beim Marathon in Hamburg
Dankbar winkten die Athletinnen und Athleten den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern zu, die sich im Regen an die Strecke stellten, sie mit Getränken versorgten und Straßen absperrten. Die Marathonis nickten den Zuschauerinnen und Zuschauern zu, die sie ins Ziel klatschten und dabei keinen Unterschied machten zwischen den schnellsten und den langsamsten Finishern – auch das ist Marathon.
Hamburgs Mut wird sich auszahlen. Denn nicht nur der Sieger Martin Musau aus Uganda möchte nach dieser erfolgreichen Generalprobe am 24. April 2022 wieder an den Start gehen.
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