Hamburg. Rente, Klima und Schulabbrecher sind große Probleme der Zukunft. Doch wer kurzfristig gewählt werden will, blendet sie gern aus.

Warum werden Generationenthemen im Wahlkampf gern ausgeblendet? Weil unser parlamentarisches System an einem Konstruktionsfehler leidet: langfristig angelegte Reformen werden nicht belohnt. Eine Legislaturperiode endet nach vier, fünf Jahren, und damit die Vertragslaufzeit der Abgeordneten. Wer langfristig entscheidet, also heute belastet, um künftig zu entlasten, riskiert die Dankbarkeit der Wähler.

So wird die Rente nicht dauerhaft wetterfest gemacht, sondern kurzfristig für die gute Laune angehoben. Heute wird Gerhard Schröder gepriesen für seine Agenda 2010, für die er 2005 abgewählt wurde. Politik heißt auch: gegen besseres Wissen handeln. Wer gewählt werden will, muss Kamellen werfen, auch wenn das Errichten einer Bonbonfabrik langfristig schlauer wäre. Diese drei Themen werden besonders gern ausgeblendet und schwelen dennoch weiter.