In Zeiten heftiger Polarisierung

So richtig dicke Kumpels werden Reiner Haseloff und Armin Laschet wohl nicht mehr. Immer wieder hatte Haseloff seinen Parteichef wissen lassen, dass er Merz-Fan sei und Markus Söder für den besseren Kandidaten halte. Gewohnt schmerzfrei hat Laschet die Aufsässigkeiten weggelächelt.

Wie hätten Helmut Kohl reagiert, Gerhard Schröder oder Angela Merkel? Alle drei hätten einen Abweichler wie Haseloff wohl auf die Liste „spezielle Freunde“ gesetzt und eines Tages bestraft. Laschet ist anders: Er hält Andersartigkeit aus, Rachegelüste scheinen ihm fremd zu sein. So gerät Haseloffs Triumph auch zu Laschets Sieg, paradoxerweise deswegen, weil der Parteichef sich rausgehalten hat aus einer Ost-CDU, die mit West-Mustern ohnehin nicht zu fassen ist.