Hamburg. Über Jahrzehnte vernachlässigte die Stadt ihre Freiflächen. Jetzt bewegt sich etwas. Die Platzwunden werden geheilt.

Früher, so meinen manche Zeitgenossen zu wissen, war alles besser: die Manieren, das Essen, das Wetter und der HSV. Da wünscht man sich doch eine Zeitmaschine, in die man die Ewiggestrigen setzen möchte, um einmal die verklärte Vergangenheit in ihrer Gegenwart zu bestaunen – und in Zukunft etwas leiser zu meckern. Gut, bei HSV-Fans ist ein wenig Geschichtsbesessenheit nachvollziehbar. Aber insgesamt weichzeichnen wir das Gestern in Pastelltönen und sehen für morgen schwarz. Eine realistische Sicht auf die Welt sieht anders aus.

Betrachten wir einmal die Stadt Hamburg. Die war in den 70er- und 80er-Jahren für manche zwar schon die „Schönste der Welt“ – verglichen mit heute aber in vielen Ecken eine ausgemachte Scheußlichkeit. Da reicht ein Blick auf alte Bücher, Postkarten, Fotos oder in Spielfilme, die zu dieser Zeit in Hamburg entstanden. Als das Wort Klimakatastrophe noch unbekannt war, hielten viele das Hamburger Wetter für eine Katastrophe: Die Zahl der Sommertage mit mehr als 25 Grad lag zwischen 1961 und 1990 nur bei 19,5 Tagen, zwischen 1991 bis 2020 waren es 29,8 Tage.