Hamburg. Diesmal besser regieren als nicht regieren – aber mit wem? Schwierigkeit wird für FDP darin bestehen, die eigene Stellung zu festigen.

Die Verhältnisse wenige Monate vor der Bundestagswahl sind geklärt: Das Spiel alle gegen einen hat begonnen. Ausgerechnet die CDU/CSU steht nach 16 Jahren Angela Merkel isoliert da, sieht sich von allen anderen Parteien attackiert und einer Bevölkerung gegenüber, in der Demoskopen eine ausgeprägte Wechselstimmung wahrnehmen. Armin Laschet wird auf die Frage, mit wem man denn nach der Wahl ein Bündnis eingehen könnte, wie jeder Spitzenkandidat und jede Spitzenkan­didatin immer antworten, dass man zunächst für ein „gutes Ergebnis der eigenen Partei“ kämpfe.

Nur dürfte das diesmal eben nicht reichen, weil die CDU/CSU weit von ihrem früheren Ziel, 35 Prozent plus x, entfernt ist. Mehr noch: Die schwindende Aussicht auf Schwarz-Grün wird der Union bei der Mobilisierung von Wählerinnen und Wählern genauso schaden, wie die guten Werte für eine Ampel den Grünen und der SPD nutzen. Denn dass die beiden Parteien, wenn überhaupt, nur mithilfe der Linken an die Regierung kommen könnten, stimmt nicht mehr. Im Gegenteil: Die Variante mit der FDP ist rechnerisch die wahrscheinlichere und für viele Wähler attraktivere.