Mit flauschiger Wochenmarkt-Rhetorik an die Macht: Vor allem Robert Habeck setzt auf „Angebote“ statt harte Ansagen.

Der 9. April war einer jener Tage, die man vielleicht einmal historisch nennen wird. Ein Tag, der das Land verändern sollte. Robert Habeck hatte die Bühne erklommen und verkündete, dass die Grünen „ein Angebot unterbreiten“. Das Angebot in Gestalt der Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wartete am Rand, bis Habeck sie auf die Bühne klatschte, und sagte dann: Ihre Partei, sie selbst, wollten „Angebote machen“.

Interessant. Schon wieder Angebote. So haben Schröder, Kohl, Merkel nie gesprochen. Was steckt hinter der grünen Wochenmarkt-Rhetorik? Wer anbietet, betrachtet WählerInnen nicht als Untertanen, sondern als erwachsende Subjekte, die freiwillig und eigenverantwortlich entscheiden. Zauberwort Augenhöhe. Der sprachbegabte Habeck spricht von „Kooperation“, von Politik, die „das Miteinander nach vorn stellt.“