Hamburg. Es gab in den vergangenen Monaten so viele Rückschläge und schlechte Nachrichten: Die zweite Corona-Welle schwappte mit Macht über die Hansestadt und forderte viele Todesopfer. Sie war noch gar nicht verebbt, da sorgte die heimtückische Virus-Mutation für die dritte Welle. Und an der Impffront ging es die ganze Zeit über kaum voran.
Doch das Bild wandelt sich, und es ist passend, dass es ausgerechnet rund um Ostern, dem Hoffnungsfest der Christen, Grund zu Optimismus gibt. Die Impfkampagne nimmt gewaltig an Fahrt auf. Erstmals werden im Impfzentrum in den Messehallen mit rund 7000 Impfungen am Tag die Kapazitäten ausgeschöpft. Sie ließen sich sogar noch erweitern, wenn die Öffnungszeit weiter ausgedehnt wird. Für zusätzliches Tempo beim Impfen sorgen die Hausärzte, die endlich in die Kampagne einbezogen werden – mit zunächst 20.000 Dosen, doch es sollen mehr werden.
Reibungslose Abläufe im Impfzentrum
Auch wenn man konstatieren muss, dass ihre Aufgabe nicht ganz einfach ist: Sie müssen unter Tausenden ihrer Patienten diejenigen auswählen, die zuerst das Vakzin bekommen sollen. Doch sie können – zusammen mit einem voll ausgelasteten Impfzentrum – für ganz andere Impfzahlen sorgen als noch im Februar oder März. Und die Versprechen der Politiker, im zweiten Quartal 2021 werde sich in der Corona-Pandemie das Blatt wenden, klingen nun langsam glaubhaft.
Wer einmal das Impfzentrum von innen erlebt hat, weiß, wie unglaublich reibungslos die Abläufe dort funktionieren. Überall stehen Helfer bereit, weisen den Weg, begleiten die zu Impfenden mit allen nötigen Papieren durch die Halle und beantworten ihre Fragen, manchmal, bevor sie überhaupt gestellt wurden.
Die Schritte werden größer
Nicht nur dafür, dass sie dies selbst im größten Stress mit einem zugewandten Lächeln tun, gebührt ihnen unser Dank. Auch wenn das Impfen langfristig vollständig in die Arztpraxen verlagert werden muss: Das Impfzentrum funktioniert – und der Aufwand lohnt sich. Denn wir sind gerade angesichts der dritten Welle darauf angewiesen, so rasch wie möglich so viele Menschen wie möglich gegen dieses teuflische Virus zu immunisieren.
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Bisher haben nach den zuletzt veröffentlichten Zahlen 236.183 Hamburgerinnen und Hamburger eine erste Impfung erhalten, das entspricht einem Anteil von 13,9 Prozent. 99.483 Hamburger sind vollständig immunisiert. Das reicht natürlich noch lange nicht aus, aber es geht voran – und die Schritte werden größer.
Noch im April erwartet die Hansestadt 200.000 weitere Dosen Impfstoff
Alles hängt jetzt daran, dass Hamburg genügend Impfstoff bekommt. Und auch hier gibt es Anlass zum Optimismus: Noch im April erwartet die Hansestadt 200.000 weitere Dosen, der größte Teil vom Premiumhersteller Biontech, der zudem als ausgesprochen liefertreu bekannt ist. So bleibt Hamburg hoffentlich erspart, was derzeit in Berlin für Schlagzeilen sorgt: Dort müssen zwei der sechs Impfzentren unfassbarerweise wegen eines Mangels an dem Vakzin schließen. Ein Impfstofftransport in die Hauptstadt war wegen mutmaßlich technischer Schwierigkeiten aufgehalten worden.
Termine im Impfzentrum sind nun für diejenigen, die an der Reihe sind, viel einfacher zu bekommen als noch vor einigen Wochen. Die unwürdigen Zustände, als ältere Hamburgerinnen und Hamburger mehrere Tage lang versuchen mussten, telefonisch oder im Internet einen Termin zu ergattern, und am Ende allzu oft doch leer ausgingen, gehören der Vergangenheit an. Es lohnt sich derzeit, immer mal wieder die Terminvergabe aufzurufen. Manchmal gibt es sogar freie Zeiten noch am selben Tag, weil andere ihre Termine zurückgegeben haben.
Wir haben Grund, nicht mehr so verzagt in die Zukunft zu schauen.
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