Hamburg. Pastorin Anja Blös (53) wird in der Dunkelheit des Ostermorgens am Osterfeuer stehen. Es lodert auf dem Kirchplatz der evangelischen Markusgemeinde Hoheluft. Die Flammen werden brennen und das Holz verzehren, wie jedes Mal zum Fest der Auferstehung Jesu.
Aber diesmal ist es anders. Wie schon im vergangenen Jahr. Die Gemeinde hat alle Präsenzgottesdienste abgesagt. Stattdessen ist das Gotteshaus von 5.30 bis 12 Uhr für ein kurzes Verweilen der Menschen geöffnet. „Wer möchte, lässt sich segnen oder entzündet eine Kerze an der Osterkerze, um das Osterlicht nach Hause mitzunehmen.
So verbreitet sich die Osterbotschaft weiter“, sagt Pastorin Blös. Viele Worte werden an diesem Ostersonntag nicht gemacht. Es geht um Rituale und Gebete. Die Predigt fällt aus. „Herausfordernd ist, dass wir etwas, was durch Leib und Seele geht, eher stellvertretend feiern“, sagt sie. Wer es miterleben will, kann es digital tun.
Den Karsonnabend will sie privat für das Backen des Osterbrotes nutzen. Am Ostersonntag heißt es, um 4 Uhr morgens aufzustehen. Und am Tag danach plant die passionierte Radfahrerin ein Picknick im Freien.
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